Geely-Angebot könnte Volvo um Zulieferer bringen
Ford sieht keine Bedenken wegen geistigen Eigentums
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Chinesischer Autobauer Geely im Rennen um Volvo vorn (Foto: volvocars.com) |
Stockholm (pte030/29.10.2009/11:30) Im Rennen um die angeschlagene Ford-Tochter Volvo hat ein Konsortium um den chinesischen Autohersteller Geely die Nase vorn. Wie der US-Konzern bestätigte, werden die Gespräche auf diesen "bevorzugten Bieter" konzentriert. Bei einer erfolgreichen Übernahme drohen den Schweden jedoch die Zulieferer abhanden zu kommen. Grund dafür sind dem 350 Mitglieder starken schwedischen Zuliefererverband FKG http://www.automotivesweden.se zufolge Bedenken wegen eines mangelnden Patentschutzes in China und die Angst vor Plagiaten. So werde Volvo im Zuge einer Akquisition auch Know-how nach China ausliefern.
"Angst der Zulieferer verständlich"
"Volvo wird bestimmt genau abwägen. Ein ernst zu nehmendes Hindernis für einen Verkauf ist die Angst der Zulieferer jedoch nicht", meint Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de im Gespräch mit pressetext. Die Situation der Zulieferer sei zwar verständlich und ihre Bedenken seien nachvollziehbar. "Ihre Welt sieht aber anders aus. Es ist nicht so, als ob Volvo in dem äußerst wettbewerbsintensiven Markt keine neuen Zulieferer finden würde", betont Dudenhöffer gegenüber pressetext.
Die Zulieferindustrie in Schweden beschäftigt rund 72.000 Personen und zählt mit dem Volvo-Zulieferer Autoliv, dem weltgrößten Hersteller von Airbags, zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. FKG zufolge seien die Unternehmen angesichts der Erfahrungen in China "klarerweise" um ihre Urheberrechte und den Schutz geistigen Eigentums besorgt. Für Volvo sei der Verlust von Zulieferern ebenso ein Nachteil wie für die Unternehmen selbst. "So wie die Autohersteller ihre Zulieferer wählen, wählen auch die Zulieferer die Autohersteller aus", wird FKG-Chef Svenaake Berglie von Bloomberg zitiert.
Zulieferer erwägen Hightech-Sperre für Volvo
Neben Geely und dem US-Konsortium Crown (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/091005017/) hat auch das schwedische Konsortium Jacob angekündigt, sich trotz der Ford-Vorentscheidung für Geely an dem Bieterwettstreit zu beteiligen. Ein eigenes Angebot solle in Kürze vorgelegt werden. Dem Jacob-Gründer Magnus Sundemo zufolge zeigen sich die Zulieferer über einen möglichen Missbrauch der Volvo-Technologien durch Geely besorgt. Sie könnten daher erwägen, dem schwedischen Autobauer keine Hightech-Produkte mehr anzubieten.
Verträge mit Volvo könnten aufgekündigt werden, solange Geely nicht den Schutz von Patenten und vor möglichen Plagiaten in China verspricht. Vonseiten der US-Konzernmutter wurden bislang aber keine Bedenken wegen des Schutzes geistigen Eigentums geäußert. Ford stellt klar, dass entsprechende Urheberrechte Gegenstand jeglicher Übereinkunft mit Geely wären.
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