pte20091027031 in Business

Deutschlands Konzerne forschen durch die Krise

Bundesrepublik bleibt Innovations-Europameister


Unternehmen geben trotz Krise mehr für Forschung aus (Foto: aboutpixel.de, walter dannehl)
Unternehmen geben trotz Krise mehr für Forschung aus (Foto: aboutpixel.de, walter dannehl)

München (pte031/27.10.2009/13:21) Trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise blieben die Ausgaben deutscher Konzerne für Innovationen hoch. Wie die Strategieberatung Booz & Company aufzeigt, steigerten die Unternehmen die Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) im Vorjahr sogar um neun Prozent, womit sie ihren weitgehend rückläufigen Gewinnen trotzten. Vom globalen Durchschnitt bei 5,7 Prozent distanzierte sich der Innovationsstandort deutlich. "Mit insgesamt 28,5 Mrd. Euro positioniert sich Deutschland erneut als der führende Forschungsstandort in Europa", so die Experten.

Weltweit mussten 65 Prozent der Top-1.000-Innovatoren im Vorjahr Umsatzrückgänge verbuchen. Knapp ein Drittel schrieb sogar Verluste. Trotzdem wurden die F&E-Ausgaben von mehr als zwei Drittel der Unternehmen erhöht. "Im globalen Wettbewerb nimmt die Bedeutung von Innovationen zur Erhaltung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit zu. Konsequenterweise wird daher in der Krise nicht zuerst der Rotstift bei F&E angesetzt", meint Booz-Sprecher Stefan Eikelmann.

Automobilbranche muss Investitionen erst schultern

Booz zufolge stammen die größten Innovatoren mit einem Gesamtanteil von zwei Drittel der globalen F&E-Ausgaben aus den Sektoren Gesundheit und Pharma, Elektronik und Computer sowie der Automobilbranche. Obwohl letztere im Branchenvergleich zu den Top-Investoren gehört, erfolgen hier bei 60 Prozent der Unternehmen die größten Einschnitte. "Dabei zeigt das Beispiel dieser Branche, welche existenzbedrohenden Konsequenzen Fehlentscheidungen beim Innovationsmanagement haben können", urteilt die Unternehmensberatung.

Besonders jene Hersteller, die an den Kundenbedürfnissen "vorbei entwickelt" haben, stünden heute mit dem Rücken zur Wand und müssten trotz der eingebrochenen Umsätze enorme F&E-Investitionen schultern, um im Technologiewettbewerb etwa um die effizientesten Hybrid- und Elektroantriebe nicht den Anschluss zu verlieren.

Nur eine Branche mit sinkenden Forschungsausgaben

Nach Angaben der Strategieberater forschen die Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit und Pharma am eifrigsten. Im Verhältnis des Forschungsetats zum Umsatz liegt die Branche mit einer Innovationsintensität von zwölf Prozent klar voran. Die schwächsten Segmente bilden mit einer Intensität zwischen 0,9 und 1,4 Prozent hingegen Chemie und Energie bzw. Telekommunikation. Mit einem Rückgang von 2,3 Prozent ist die Luft- und Raumfahrtindustrie bzw. der Verteidigungssektor die einzige Branche mit sinkenden Forschungsausgaben.

Mehr Top-Innovatoren aus Deutschland

Während 2007 noch 45 Unternehmen aus Deutschland zu den weltweit 1.000 größten Innovatoren zählten, waren es 2008 bereits 49. Die höchsten F&E-Ausgaben tätigten hierzulande Siemens, Volkswagen, Daimler und BMW. Weltweit belegen Toyota, Nokia und Roche die vorderen Ränge. Booz zufolge ist derzeit erneut eine deutliche Zunahme der F&E-Budgets zu beobachten.

F&E-Ausgaben bleiben trotz Krise hoch (PDF-Download):
http://www.booz.com/media/file/sb57_The-Global-Innovation-1000.pdf

(Ende)
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