pte20091029048 in Business

Versicherungen rüsten gegen die Schweinegrippe

H1N1-Policen sollen Unternehmen vor Ausfällen schützen


Aon bietet Firmen Schweinegrippen-Versicherung (Foto: aboutpixel.de, oli xxx)
Aon bietet Firmen Schweinegrippen-Versicherung (Foto: aboutpixel.de, oli xxx)

Hamburg (pte048/29.10.2009/13:50) Angesichts der Warnungen vor einer schnelleren Verbreitung der Schweinegrippe haben viele Versicherer Lunte gerochen. Sie schnüren Pakete für Unternehmen, um sich vor Ausfällen wegen des H1N1-Virus zu schützen. So will etwa der weltgrößte Versicherungsmakler Aon http://www.aon.com eine Police für Firmenkunden anbieten. "Wir erhalten Anfragen aus vielen Branchen, die meisten davon von global tätigen Unternehmen", erklärt Aon-Sprecher Frank Helmert im Gespräch mit pressetext.

Die Kosten für die Schweinegrippe-Versicherung seien derzeit noch nicht absehbar. Auch die konkrete Deckelung der Police müsse "in den kommenden Tagen" erst noch geklärt werden. Der Financial Times Deutschland zufolge bietet Aon nunmehr jedoch die erste Police, die von Firmen aller Branchen abgeschlossen werden kann. Betriebe könnten sich gegen das Risiko absichern, dass sie wegen der Pandemie Unternehmensteile vorübergehend schließen müssen. Darüber hinaus decke die Versicherung die Gehälter der Angestellten, Fixkosten des Betriebs und Sonderausgaben für Entseuchungsmaßnahmen sowie zusätzliches Personal ab.

H1N1 wird zum Konjunkturrisiko

"So schnell, wie sich eine Pandemie ausbreitet, so schnell kann sie auch ein Unternehmen lahm legen", warnt Aon. Anhand der Schweinegrippe-Versicherung könnten sich Firmen gegen dieses Risiko absichern. Besonders bei jenen Unternehmen, deren Mitarbeiter in ständigem Kontakt mit Menschen sind, könnte das Virus schwere Schäden hinterlassen. Dies sei etwa im Einzelhandel oder in der Transportbranche der Fall.

Berechnungen der Allianz und des RWI-Instituts zufolge wird die Schweinegrippe der deutschen Wirtschaft je nach Verbreitung zwischen zehn und 40 Mrd. Euro kosten (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/091027033/). SARS habe nach Angaben von Aon vor wenigen Jahren allein in Ost- und Südostasien für entgangene Einnahmen in Höhe von rund 60 Mrd. Dollar geführt. Davon seien jedoch nicht nur Krankenhäuser oder der Gesundheitssektor betroffen, denen in der Regel Versicherungen gegen Pandemien angeboten werden.

Versicherung vs. Vorsorgeimpfung

Die Pharma-Industrie freut sich angesichts der Vorsorgeimpfungen über Mrd.-Einnahmen. Bereits im Juli hatte Deutschland bei Glaxo Smith Kline 50 Mio. Impfdosen bestellt. Insgesamt wurden von 22 Staaten rund 440 Mio. Dosen mit einem Gesamtwert von 3,5 Mrd. Dollar geordert, schätzen die Analysten bei JPMorgan Chase. Neben Glaxo profitieren auch Konzerne wie Novartis oder Baxter vom Kampf gegen das H1N1-Virus. Allerdings, so die breite öffentliche Kritik, seien sowohl Wirkung als auch mögliche Nebenwirkungen der Impfungen bislang noch nicht ausreichend erforscht.

"Bei der Entscheidung zwischen Impfung und Versicherung handelt es sich um eine Risikoabwägung. Es stellt sich die Frage, wie viel Schutz durch eine Impfung erreicht wird", so Helmert gegenüber pressetext. Aon zufolge seien die Vorteile einer Versicherung etwa die Sicherung der Liquidität und ein Ausgleich nicht-physischer Schäden wie Ausfallschäden oder Mehrkosten. Zudem würden Unternehmen im Ernstfall über einen Wettbewerbsvorsprung verfügen, da ungeschützte Betriebe im Ernstfall vorerst mit sich selbst zu kämpfen hätten.

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Aussender: pressetext.deutschland
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