Reisebranche schlachtet "Cash Cow Business Class"
Keine Entspannung für Airlines in Sicht - Neue Zielgruppen im Fokus
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Airlines auf Kundensuche (Foto: pixelio.de, Stihl024) |
Düsseldorf/München (pte056/15.10.2009/16:30) Die Tourismus- und Reisebranche hat unter der Krise und den davor hohen Energiepreisen gleich doppelt gelitten. Besonders bei den Fluglinien ist eine Entspannung jedoch "unabhängig von der Konjunkturentwicklung der nächsten Monate mittelfristig nicht in Sicht", meinen die Unternehmensberater von Deloitte. Hauptgrund dafür sei der deutliche Einbruch bei Geschäftsreisenden, der sowohl bei Premium-Airlines wie auch bei Hotelbetreibern in der oberen Preisklasse die tiefsten Spuren hinterlasse. Dabei galt das Segment Business Class bisher als "Cash Cow" der Industrie.
"Mit den Einnahmen, die in der Economy-Klasse gemacht werden, konnten Airlines auch vor der Krise kaum überleben. Geld wurde schon immer mit der Business Class verdient", erläutert Torsten Heun, Deloitte-Partner Corporate Finance, im Gespräch mit pressetext. Dem Experten zufolge ist mittelfristig jedoch nicht damit zu rechnen, dass die Branche wieder auf das Niveau vor der Krise zurückkehrt. Ebenso wenig sei derzeit die Dauer bzw. das letztendliche Ausmaß des Crashs absehbar. Die Tourismusindustrie stehe unter entsprechend hohem Zugzwang, neue Zielgruppen zu erschließen.
Mittlerweile engagiert sich etwa eine Reihe von Premium-Anbietern zumindest anhand von Beteiligungen im Billig-Segment, das vergleichsweise glimpflich durch die Krise gesteuert ist. So entscheiden sich gerade Geschäftskunden immer häufiger für preiswerte Flüge. "Um als Fluglinie dennoch einen Hauch von Premium anbieten zu können, wird die Economy-Klasse etwa durch breitere Sitze mit mehr Service ausgestattet", erklärt Heun. Dies ändere jedoch nichts an den Kosten, die für die Airlines entstehen, weshalb sie die Preise im klassischen Economy-Bereich in Folge erhöhen dürften. "Gleichzeitig werden aber Anpassungen an der Serienausstattung vorgenommen", unterstreicht Heun gegenüber pressetext.
Wie die Airlines müssen Deloitte zufolge auch Anbieter von Luxushotels "alternative Überlebensstrategien abseits des reinen Wachstums entwickeln". Sie müssten beispielsweise wesentlich gezielter auf die individuellen Wünsche der Gäste eingehen. Obwohl die Hotels lange als krisenresistent gegolten hätten, würden nach dem Boom der vergangenen Jahre vielerorts Überkapazitäten existieren. Im Business-Bereich werde das Überangebot besonders deutlich sichtbar. Hotels und Marken mit einzigartigem und individuellem Luxusangebot würden sich zwar trotz Krise gut behaupten. Sowohl bei Fluglinien als auch bei hochpreisigen Hotels sei aber mit weiteren Konsolidierungserscheinungen zu rechnen.
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