pte20091015035 in Business

EU-Südkorea-Abkommen gibt Exporteuren Auftrieb

Handelsmöglichkeiten belaufen sich auf bis zu 19 Milliarden Euro


EU und Südkorea heben Handelsgrenzen auf (Foto: pixelio.de, Gabi Schoenemann)
EU und Südkorea heben Handelsgrenzen auf (Foto: pixelio.de, Gabi Schoenemann)

Brüssel (pte035/15.10.2009/13:17) Deutschlands Exporteure dürften vom Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea stark profitieren. Heute, Donnerstag, wurde es von Handelskommissarin Catherine Ashton und dem koreanischen Handelsminister Kim Jong-hoon unterzeichnet. Nach Angaben der Kommission handelt es sich dabei um "das wichtigste Freihandelsabkommen, das jemals zwischen der EU und einem Drittland ausgehandelt wurde". Durch die Beseitigung von Barrieren ergeben sich Schätzungen der Union zufolge Handelsmöglichkeiten im Wert von bis zu 19 Mrd. Euro. Die breiteren Zugangschancen zum koreanischen Markt müssten besonders der traditionell starken deutschen Exportwirtschaft zugute kommen.

Durch das Abkommen werden innerhalb kurzer Zeit Zölle auf Ausfuhren nach Korea in Höhe von 1,6 Mrd. Euro aufgehoben. Gleichzeitig fallen EU-Zölle für Einfuhren in Höhe von rund 1,1 Mrd. Euro. "Die europäischen Unternehmen profitieren unmittelbar vom Export, aber auch indirekt von den positiven Auswirkungen auf den Binnenmarkt", meint die EU-Kommission. Ohne die Einfuhrzölle sei zudem mit niedrigeren Preisen etwa im Bereich Unterhaltungselektronik zu rechnen, was den Verbrauchern zugute kommen und den Konsum ankurbeln soll.

Auf der Gegenseite zählt Südkorea ohnehin zu den stärksten Märkten der europäischen Exportwirtschaft. So kaufen Koreas Verbraucher pro Jahr Waren aus Europa im Wert von rund 25 Mrd. Euro. Das Abkommen und der starke Wachstumstrend der koreanischen Wirtschaft sollen dazu beitragen, auf den asiatischen Schlüsselmärkten weitere Perspektiven zu eröffnen. "Im gegenwärtigen wirtschaftlichen Klima kommt diesem Abkommen, das zur Bekämpfung des ökonomischen Abschwungs und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen wird, besondere Bedeutung zu", meint Ashton.

Im Vorjahr betrug der Warenhandel zwischen der Staatengemeinschaft und Korea 65 Mrd. Euro, wobei die EU derzeit ein Handelsdefizit verzeichnet. Durch den Wegfall von Handelsbarrieren könnten Europas Unternehmen künftig jedoch stärker am Wachstum der koreanischen Wirtschaft partizipieren. Schon zwischen 2005 und 2008 sind die Ausfuhren von EU-Autos nach Korea um 78 Prozent gestiegen.

Mit Fortschritten rechnet die Union in diversen Wirtschaftssegmenten von der Automobilindustrie über die Telekommunikationsbranche bis hin zu den Bereichen der Rechts- und Finanzdienstleistungen. Durch Einsparungen von 450 bzw. 380 Mio. Euro würden die Bereiche Maschinenbau und Agrarwirtschaft besonders stark von der Aufhebung der Zölle profitieren. Das Freihandelsabkommen soll nach Zustimmung des Europäischen Parlaments in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Kraft treten.

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