US-Steuerzahler bleibt auf Auto-Nothilfen sitzen
GM und Chrysler können Rettungsgelder nicht komplett zurückzahlen
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Chrysler und GM bleiben Steuerzahlern Hilfsgelder schuldig (Foto: chrysler.com) |
Washington/Detroit (pte018/10.09.2009/11:17) Die US-Steuerzahler mussten mit Mrd.-Summen gerade stehen, um den drohenden Bankrott der Detroiter Autokonzerne abzuwenden. Auf der hohen Bürgschaft dürften sie jedoch zumindest teilweise sitzen bleiben. So bezweifelt ein Ausschuss des US-Kongresses, der sich neben dem Automobilsektor auch mit der Bankenrettung beschäftigt, in einem aktuellen Bericht, dass die bereitgestellten Mittel zur Gänze an den Staat retourniert werden können. Sowohl der einst weltgrößte Hersteller General Motors (GM) als auch Chrysler seien nach ihren Insolvenzen trotz eines harten Verhandlungskurses seitens der Regierung voraussichtlich nicht dazu in der Lage, die erhaltenen Hilfspakete vollständig zu begleichen. Insgesamt waren den beiden Konzernen und Zulieferern rund 80 Mrd. Dollar zugeflossen.
Dem Ausschuss zufolge kann es mehrere Jahre dauern, bis die beiden Autoriesen profitabel werden. Den aktuellen Branchenprognosen zufolge bleibt die Aussicht düster. "Nach dem massiven Einbruch des Marktes zeichnete sich in den vergangenen Wochen eine Bodenbildung ab. Diese wird allerdings von Steuerbegünstigungen und staatlichen Beihilfen wie der Abwrackprämie getragen. Die Branche bewegt sich daher noch fernab einer zufriedenstellenden Situation", erklärt Deutsche-Bank-Research-Autoanalyst Eric Heymann im Gespräch mit pressetext. Dem Experten zufolge wird sich der Sektor auch in den kommenden Monaten auf äußerst niedrigem Niveau weiterentwickeln. Eine baldige Rückkehr zu einem Level vor dem Einbruch sei nicht abzusehen. "Es ist nicht zu erwarten, dass die Industrie binnen so kurzer Zeit wett machen kann, was sie innerhalb des vergangenen Jahres verlor", betont Heymann.
Die schwer vom rezessionsbedingten Nachfrageeinknick betroffenen Hersteller haben zwar bereits mit der teilweisen Rückzahlung der erhaltenen Staatshilfen begonnen. So wurde etwa von Chrysler Finance ein Kredit über 1,5 Mrd. Dollar beglichen. Dennoch sei dem US-Kongressausschuss nach eine Abzahlung der bereits Ende 2008 gewährten erstmaligen Finanzspritzen in Höhe von 23 Mrd. Dollar "unwahrscheinlich". Skeptiker hatten sich zu den Autosubventionen bereits kritisch geäußert, als diese zur Debatte standen. Derart hoch verschuldete Unternehmen könnten sich für die Regierung als Fass ohne Boden erweisen, so die Befürchtung. Allerdings, so der Kongressbericht, wären die Folgen einer Liquidierung der Konzerne womöglich schlimmer gewesen als die voraussichtlich verbleibenden Restschulden.
"Die US-Branche hat zu lange damit gezögert, ihre Kapazitäten anzupassen", meint Heymann gegenüber pressetext. So sei sie etwa nicht gebührend auf die hohen Benzinpreisschwankungen eingestellt gewesen und habe eine sinkende Nachfrage nicht ausreichend zugelassen. "Stattdessen hat sich der Markt eine Rabattschlacht geliefert", so der Analyst. Dadurch habe sich der Sektor selbst abgewertet. Dem Kongress zufolge ist die mögliche GM-Rückkehr an die Börse bereits im kommenden Jahr angesichts der weiterhin schwachen Vorgaben für den Automarkt zu überdenken. Für einen Ausgleich der ausständigen Kredite sei ein enormer Erfolg der Aktie mit starken Kurssteigerungen notwendig, die aus aktueller Perspektive einer mehr als optimistischen Erwartung gleich kämen.
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