pte20090909025 in Business

EU warnt vor unseriösen Elektronik-Onlineshops

Zwei Drittel der Angebote trügerisch - Kommission will Käuferrechte stärken


EU will Verbraucherrechte bei Internet-Elektronikhändlern stärken (Foto: aboutpixel.de)
EU will Verbraucherrechte bei Internet-Elektronikhändlern stärken (Foto: aboutpixel.de)

Brüssel (pte025/09.09.2009/11:55) Der Kauf von Elektronikartikeln in Online-Shops ist beim überwiegenden Großteil der Angebote problematisch. Wie die Europäische Kommission aufzeigt, arbeiten zwei Drittel der Betreiber unseriös. Verbraucher könnten aufgrund mangelnder Informationen etwa über den Preis von MP3- wie auch DVD-Playern, Konsolen, Kameras oder Mobiltelefonen auf Probleme stoßen, obwohl die Kommission die Rechte der Konsumenten beim Internet-Einkauf bereits im Vorjahr weiter stärken wollte. Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva bekräftigt nunmehr den Bedarf einer EU-weiten Lösung und gesamteuropäischer Käuferrechte. Unseriösen Online-Shops droht neben möglichen Bußgeldern sogar die Schließung ihres Angebots.

"In der Tat sind Online-Händler in Europa vor sehr hohe Anforderungen gestellt. In Sachen Verbraucherschutz hat sich in den vergangenen Jahren einiges bewegt. Allerdings kann den Händlern keine pauschale Unseriosität unterstellt werden", entgegnet Olaf Roik, E-Commerce-Experte beim Hauptverband des Deutschen Einzelhandels http://www.einzelhandel.de , im Gespräch mit pressetext. Dem Fachmann zufolge könne den Anbietern nicht generell vorgeworfen werden, die Informationspflicht gegenüber den Konsumenten zu vernachlässigen. Alleine der stete Anstieg des Verbrauchervertrauens in den vergangen Jahren beweise das Gegenteil. "Das zeigt die weiterhin dynamische Entwicklung bei den Händlern", meint Roik. Vonseiten der EU müsse stärker differenziert und dürfe nicht pauschalisiert werden.

Neben unzureichenden Informationen über die Rechte von Verbrauchern und tatsächliche Produktpreise bemängelt die EU-Kommission häufig unvollständige Kontaktdaten auf den Seiten der Elektronik-Onlineshops. "Wir haben herausgefunden, dass mehr als die Hälfte der Händler, die Elektroartikel im Internet verkaufen, ihre Kunden hinters Licht führen", wird Kuneva von der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zitiert. Hierzulande waren die Verbraucherinformationen sogar auf 21 von 29 Händlerseiten mangelhaft. Positiv fielen hingegen die bulgarischen Händler auf. Die Seiten der zwölf verschiedenen Anbieter seien zu 100 Prozent einwandfrei. Mit den vorgeblich EU-weit vorhandenen unseriösen Shops sollen sich nunmehr die Behörden der einzelnen Länder beschäftigen. Ändert sich an deren Verhalten nichts, drohen weitere Konsequenzen bis hin zur Sperre.

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