Pharmig: Vorbehalte gegenüber Gesundheitsreform
Dem vorliegenden Reformpapier kann die Pharmig so nicht zustimmen.
Wien (pts017/10.11.2003/12:12) Grundsätzlich beurteilt die Pharmig das Arzneimittelpaket positiv. Die Frage der Zusammensetzung der sogenannten HEK, der Heilmittelevaluierungskommission, ist aber nach wie vor strittig. Dieses Gremium soll künftig eine Empfehlung darüber abgeben, welche Medikamente von der Kasse bezahlt werden und welche nicht. Während das ursprüngliche Verhandlungspapier für die Zusammensetzung der HEK eine Drittelparität vorsieht (die Mitglieder sind zu jeweils einem Drittel Experten des Hauptverbands, der Industrie und unabhängige Wissenschaftler), ist davon jetzt keine Rede mehr. Denn im aktuellen Reformentwurf stellt der Hauptverband wieder die Hälfte der Experten.
"Damit wurde von einer unabhängigen Grundlage für objektivierbare Entscheidungen abgegangen", kritisiert Pharmig-Präsident Bode. "Denn so kann der Hauptverband wieder alle Entscheidungen in seinem Sinne beeinflussen. Warum die Wirtschaftskammer dem Papier in dieser Form zugestimmt hat, ist mir daher völlig unverständlich."
Nicht nur für die österreichischen Pharma-Unternehmen, sondern auch für die Patienten bringe der vorliegende Reformentwurf in diesem Punkt Nachteile, befürchtet Bode. Denn die von der Reform angestrebte schnelle Verfügbarkeit von neuen, innovativen Medikamenten sei wieder nicht garantiert. "Neue Arzneimittel sind eindeutig die sparsamste Therapie, doch diese Sparpotentiale werden dann auch in Zukunft nicht ausgenutzt", so der Pharmig-Präsident. "Die Rechnung dafür zahlen die Patienten."
Jetzt fordert Bode umgehend Nachverhandlungen: "Die Zugeständnisse der Industrie sind schließlich an ein Gesamtpaket gebunden."
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