pts20031020021 in Leben

Pharmig: Vorwurf von Schein-Innovationen absurd

Therapeutischer Nutzen der Medikamente vom Hauptverband überprüft


Wien (pts021/20.10.2003/13:09) "Dieser Vorwurf ist nicht nur absurd, sondern auch nachweislich falsch." So kommentiert Erhard P. Geisler,
Geschäftsführer der Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer
Unternehmen, die Behauptung, jeder fünfte Euro werde für Schein-Innovationen bei Medikamenten ausgegeben. "Auch bei der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse weiß man ganz genau, dass sich das österreichische Gesundheitssystem grundlegend vom deutschen unterscheidet. Und dass hierzulande völlig andere Spielregeln gelten."

In Österreich, so Geisler, sei der Hauptverband strenger Garant dafür, dass die Versicherten keine Schein-Innovationen finanzieren. So sei eine Aufnahme ins Heilmittelverzeichnis nur dann möglich, wenn der therapeutische Nutzen eines Medikaments nachgewiesen wird. Sollte ein Medikament keinen oder nur einen geringen therapeutischen Nutzen haben, dann werde das Medikament nur nach drastischen Preiszugeständnissen ins Heilmittelverzeichnis aufgenommen. In diesem Fall werde die angebliche Schein-Innovation vom Hauptverband ganz
bewusst als Preisdrücker gegenüber den anderen, teureren Medikamenten eingesetzt - was wiederum den Versicherten zugute kommt.

"Im Übrigen", wünscht sich der Pharmig-Chef, "sollte man bei der Frage, ob ein Medikament einen therapeutischen Nutzen hat oder nicht, in erster Linie die Patienten fragen. Denn ein therapeutischer Nutzen ist nicht immer an einen neuen Wirkstoff gebunden." Für den Patienten mache es beispielsweise sehr wohl einen Unterschied, ob er eine Pille fünfmal oder nur einmal am Tag schlucken müsse. Oder ob es den verordneten Wirkstoff nicht nur als Tablette, sondern auch in Form einer Brausetablette gibt. In diesen Fällen seien die Präparate zweifellos echte Innovationen - auch wenn der Wirkstoff nicht neu ist. "Fest steht: Der in der Aussendung der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse zitierte Arzneiverordnungsreport ist als Organ der Krankenkassen parteilich", kritisiert Geisler. "Auf den Patienten wird darin einmal mehr vergessen."

Tatsache ist: Gemessen an den Forschungsausgaben ist die Pharma-Industrie der innovativste Industriezweig überhaupt.
Pharmazeutische Unternehmen investieren jedes Jahr zwischen 15 und 22 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

(Ende)
Aussender: Pharmig
Ansprechpartner: Mag. Sabine Völz
Tel.: +43/1/523 29 56-20
E-Mail: sabine.voelz@pharmig.at
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