pts20030903028 in Leben

Pharma-Industrie: Defizit-Prognose des Hauptverbands viel zu hoch

2005 wird das Krankenkassen-Defizit 255,3 Mio Euro betragen


Wien (pts028/03.09.2003/15:15) "Die Zahl des Hauptverbands ist für uns nicht nachvollziehbar", erklärt Erhard P. Geisler, Chef der Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen. Unabhängige Sachverständigen-Gutachten, die der Pharma-Industrie vorliegen, prognostizierten ein weitaus geringeres Defizit, nämlich 255,3 Mio Euro bis 2005. "Für 2003 liegt der Mittelwert der zu erwartenden Defizite, wie er sich aus verschiedenen Hochrechnungsmodellen ergibt, bei 206,3 Mio. Euro", fügt Geisler hinzu.

Für Geisler operiert der Hauptverband einmal mehr mit politisch gefärbten Zahlen. Nicht umsonst zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass die Trefferquote der bisherigen Prognosen erstaunlich niedrig war: So ist in den vergangenen zehn Jahren die Prognose des Hauptverbands nur ein einziges Mal, 1999, eingetroffen. In neun Jahren hingegen lag das tatsächliche Defizit jeweils deutlich unter den vorab veröffentlichten Zahlen. 1997 wurde beispielsweise statt des prognostizierten Defizits von 363 Mio. Euro ein Überschuss von 108 Mio. Euro erzielt!

"Der Verdacht liegt nahe, dass der Hauptverband mit übertriebenen Defizit-Prognosen Ängste schüren und Politik machen will", argumentiert Geisler. Doch bei allem Verständnis für die politisch motivierte Argumentation des Hauptverbands, endlich Beitragserhöhungen durchzusetzen, müsse man auf dem Boden der Tatsachen bleiben, fordert der Pharmig-Chef.

Statt künstlicher Panikmache seien, so Geisler, echte Reformen auf Basis verlässlicher Zahlen vonnöten: In Wahrheit gehe es darum, für die Patienten einen sicheren und schnellen Zugang zu modernen Therapien sicherzustellen. Außerdem müssten diese modernen Therapien zu vernünftigen, das heißt im EU-Mittelwert liegenden Kosten erbracht werden. Denn nur so könne die Versorgung der Österreicher mit innovativen Arzneimitteln gewährleistet werden.

(Ende)
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