pte20000430007 in Leben

Farbskala für Farbenblinde entwickelt

Spezielle Farbauswahl ermöglicht Betrachten bunter Grafiken


State College/USA (pte007/30.04.2000/10:15) Für acht Prozent aller Menschen ist Farbenblindheit nicht nur ein bekleidungstechnisches Problem, sondern eine Einschränkung, die Farbgrafiken lesen und andere visuellen Informationen schwer bis unmöglich macht. Die Geografin Cynthia A. Brewer http://www.essc.psu.edu/~cbrewer/ von der Pennsylvanian State University hat nun Farbskalen http://www.essc.psu.edu/~cbrewer/ColorSch/Schemes.html entworfen, die es auch vielen Farbenblinden möglich machen, bunte Grafiken zu entschlüsseln. http://www.eurekalert.org/releases/psun-mmc041700.html

Für viele Übersichtskarten und Grafiken werden Farbschemata benutzt, die das ganze Regenbogenspektrum abdecken. "Leider sind Regenbogenschemen nicht die unbedingt nützlichste Art, Information auch den meisten Farbenblinden zu präsentieren", erklärt Brewer. Die meisten Farbenblinden können Rot/Grün kaum oder gar nicht unterscheiden, weil es ihnen an den Zäpfchen genannten Rezeptoren für die jeweilige Farbe mangelt. Für sie sind die speziellen Skalen gedacht.

Besondere Farbpaletten zusammenzustellen ist nötig, da nicht nur Rot und Grün verwechselt werden, sondern auch unzählige Schattierungen, die mit in diese Bereiche fallen: So kann ein Farbenblinder zum Beispiel nur schwerlich eine blaugrüne von einer pinkfarbenen Socke unterscheiden oder eine olivfarbige von einer rostroten. Einen Unterschied zwischen Hellgrün und Oliv kann er jedoch sehen, ebenso einen zwischen Hellrot und Rot.

Eine Möglichkeit Verwechslung zu vermeiden ist, Helligkeit und Dunkelheit der Farben zu variieren. "Wir wissen nicht, wie farbenblinde Menschen sehen", sagt Brewer. "Eigentlich wissen wir nicht, wie Farben für jemand anderen als uns selbst aussehen. Jedenfalls ist mit auf Karten benachbarten Feldern, die jemand als gleich wahrnimmt, die in der Grafik enthaltene Information hinfällig." Die Expertin hat ausgeklügelte Farbskalen entworfen, die alle schwierig unterscheidbaren Farbkombinationen auslasseb. Beispielweise von Rot nach Blau hin ohne Grüntöne gibt es keine Probleme, auch in der Zusammenstellung von Blau, Hellgrün, grünlichem Weiß, grauem Magenta und Dunkelgrün können Rot/Grünblinde alle Felder unterscheiden. Und demographische Darstellungen stehen damit dann auch farbschwachen Betrachtern offen. Informationen: Vicki Fong, E-Mail: vfong@psu.edu (wsa)

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