War spröder Stahl die Ursache für den Untergang der Titanic?
Amerikanischer Forscher bringt Nachweis mit der bisher ausführlichsten Analyse
Missouri-Rolla (pte) (pte003/07.01.1998/13:40) Der Untergang der Titanic http://www.gil.com.au/~dalgarry/ - ab dem kommenden Wochenende als Hollywood-Verfilmung in unseren Kinos zu sehen - bewegt auch heute noch die Gemüter. Denn nach wie vor ist nicht restlos geklärt, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Eine metallurgische Untersuchung einiger Wrackteilen weist nun nach, dass der Stahl des Ozeanriesen spröde war.
H.P. Leighly, Professor an der University of Missouri-Rolla http://www.umr.edu/ veröffentlicht in der Jänner-Ausgabe des Journal of Metals http://www.tms.org/pubs/journals/JOM/ Ergebnisse seiner Tests, die er an einer 100 kg Probe aus dem Rumpf und Schott des Titanic-Wracks vorgenommen hat. Es handelt sich dabei um die bisher ausführlichste Analyse des Stahls. Die einzige vorangegangene Untersuchung beschränkte sich nur auf ein Stahlstück in der Größe einer Frisbee Scheibe. Sie führte zu dem Ergebnis, daß der Schiffsrumpf barst, als er mit dem Eisberg zusammentraf.
Die chemischen und mechanischen Tests, die Leighly und seine Mitarbeiter nun durchführten, ergaben, dass der Titanic-Stahl bei Temperaturen um den Gefrierpunkt von Wasser etwa 10 mal spröder als moderner Stahl ist. Außerdem enthielt die Probe vom Wrack relativ große Mengen von Schwefel, Sauerstoff und Phosphor, was ebenfalls die Stabilität beeinflußt. Schließlich war der Anteil an Mangan - einem Element, das Stahl biegsamer und damit weniger zerbrechlich macht - sehr gering. Doch bei allen Mängeln: Der Stahl der Titanic war der beste, den es damals gab.
Trotz seiner Forschungsergebnisse kommt der amerikanische Mettalurge zu dem Schluss, dass der spröde Stahl nicht der einzige Grund für die Katastrophe gewesen ist. Faktoren wie Fehler in der Schiffskonstruktion, die Nachlässigkeit der Mannschaft und der Mangel an Rettungsbooten spielten ebenso eine wichtige Rolle. Beim Untergang der Titanic, die am 14. April 1912 vor der neufundländischen Küste einen Eisberg streifte, sind über 1500 der insgesamt 2227 Passagiere umgekommen. (Quelle: University of Missouri-Rolla)
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