Cannabis: Legalisierung erhöht Konsum kaum
Missbrauch hat laut Erhebung der McMaster University in Kanada hingegen leicht abgenommen
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Joint: Legalisierung hat in Kanada keine dramatischen Folgen (Foto: Dad Grass, pixabay.com) |
Hamilton (pte001/19.05.2025/06:00)
Die Freigabe von Cannabis führt nicht zu erheblich erhöhtem Konsum und Missbrauch. Das haben Forscher der McMaster University wissenschaftlich belegt. In den fünf Jahren nach der Legalisierung für den Freizeitkonsum stellten sie einen nur leichten Anstieg des Cannabis-Konsums und einen gleichzeitigen Rückgang des Cannabis-Missbrauchs bei Erwachsenen fest. Bei den Personen, die bereits vor der Legalisierung häufig konsumierten, war der Rückgang des Missbrauchs und der Häufigkeit am größten. Bei gelegentlichen Konsumenten und ehedem Nichtkonsumenten war dagegen ein leichter Anstieg zu beobachten.
Uneinheitliche US-Ergebnisse
Im Oktober 2018 wurde der Freizeitkonsum von Cannabis in Kanada legalisiert. Die öffentliche Debatte konzentrierte sich auf die mögliche Zunahme des Konsums und Missbrauchs aufgrund des leichteren Zugangs, der als geringer wahrgenommenen Risiken und der größeren Produktverfügbarkeit.
Frühere Untersuchungen, vor allem in den USA, kamen zu uneinheitlichen Ergebnissen. Einige stellten einen erheblichen Anstieg des Cannabis-Konsums und -missbrauchs bei älteren Erwachsenen fest, während andere den Anstieg eher auf allgemeine gesellschaftliche Trends als auf politische Veränderungen zurückführten.
1.428 Probanden lange begleitet
Die Forscher in Kanada ziehen ihre Schlüsse aus einer Studie mit 1.428 Teilnehmern aus Ontario im Alter von 18 bis 65 Jahren. Sie füllten von September 2018 bis Oktober 2023 halbjährlich Online-Fragebögen aus, in denen sie die Häufigkeit des Cannabis-Konsums und des Missbrauchs angaben.
Die Häufigkeit des Cannabis-Konsums ermittelten die Forscher als Prozentsatz der Tage, an denen die Probanden in den vergangenen sechs Monaten Cannabis konsumiert hatten. Missbrauch bewerteten sie anhand eines acht Punkte umfassenden Fragebogens, der Suchtverhalten, Kontrollverlust und andere negative Folgen von Cannabis untersuchte.
Die Forscher haben einen jährlichen Anstieg der Tage mit Cannabis-Konsum um 0,35 Prozent festgestellt, was sich in fünf Jahren auf 1,75 Prozent summierte. Der Missbrauch sank jährlich um 0,08 Prozent, was einer kumulativen Verringerung von 0,4 Prozent über fünf Jahre entspricht. Die Analyse der Produktpräferenzen zeigt, dass sich der Konsum im Untersuchungszeitraum von getrockneten Blüten, Haschisch und Konzentraten hin zu Esswaren, Flüssigkeiten und E-Zigaretten mit entsprechender Füllung verlagerte.
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