pte20250826004 in Business

Milliarden für KI verpuffen in Unternehmen

Analyse von MIT-Forschern verdeutlicht: Nur fünf Prozent der Investitionen bringen Rendite


Desillusionierter Manager: KI-Investitionen bringen nur selten Rendite (Bild: pixabay.com)
Desillusionierter Manager: KI-Investitionen bringen nur selten Rendite (Bild: pixabay.com)

Cambridge/Nashville (pte004/26.08.2025/06:15)

US-Unternehmen haben bisher 30 bis 40 Mrd. Dollar in KI-Projekte investiert, doch die Ergebnisse sind enttäuschend. 95 Prozent davon erzielen keine Rendite, hat das Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Projekt "NANDA" festgestellt. Die MIT-Forscher haben 300 öffentlich bekannt gegebene Initiativen systematisch untersucht, 52 Unternehmens-Interviews durchgeführt und auf vier großen Branchenkonferenzen 153 Antworten von Führungskräften gesammelt.

Zu früh grünes Licht für KI

"Unternehmen haben eine lange Geschichte, sich auf das nächste große Ding zu stürzen. Blockchain, Metaverse, Web3: Alle haben mehr Hype als Rendite gebracht. KI folgt dem gleichen Muster. Zu viele Führungskräfte geben Projekten grünes Licht, nicht weil sie ein definiertes Geschäftsproblem lösen, sondern weil wir eine KI-Initiative brauchen", sagt Andrea Hill, Gründerin und CEO der US-Unternehmensberatung Hill Management Group.

Die MIT-Studie macht deutlich, dass der Großteil der Investitionen in Pilotprojekte für Vertrieb und Marketing geflossen ist. Diese Projekte lassen sich intern leicht verkaufen. Viele Entscheidungsträger verstehen die Technologie allerdings nicht wirklich, sodass abstrakte Anwendungsfälle in den Bereichen Betrieb oder Finanzen schwer zu erklären und zu rechtfertigen sind.

Verbreitete Fehlannahmen

Vertriebs- und Marketing-Anwendungen hingegen - Tools, die versprechen, für selbst zu schreiben, automatische Antworten zu generieren oder Chatbots einzusetzen, um Kundenfragen zu beantworten - sind leicht vorstellbar. Sie spielen auch mit einer weitverbreiteten Fehlannahme: dass der wahre Wert der menschlichen Beziehung zu Kunden darin liegt, schnell Worte zu finden oder Rechtschreibung und Zeichensetzung zu korrigieren, anstatt in der tieferen Arbeit des Zuhörens, Verstehens und Gestaltens sinnvoller Interaktionen.

Bei Pilotprojekten im Vertrieb und Marketing seien Fehlschläge am deutlichsten sichtbar. Hill: "Denken Sie an Chatbots, die Kunden verärgern, E-Mails, die potenzielle Kunden beleidigen, oder Vertriebsmaßnahmen, die nicht begeistern. Die Daten des MIT unterstreichen dies: Vertrieb und Marketing beanspruchen den Großteil der Budgets, aber die wirklichen Kosteneinsparungen entstehen in den Backoffice-Funktionen. Die wirklichen Gewinne wurden bisher in weniger glamourösen Bereichen erzielt: Backoffice-Automatisierung, Beschaffung, Finanzen und Betrieb."

(Ende)
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