pte20210427001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Lungenkrebs-OP: Muskelschwund schadet

Sterbewahrscheinlichkeit kann sich laut aktueller Untersuchung um das 3,38-Fache erhöhen


Lungenröntgen: Sterblichkeit bei Krebs untersucht (Foto: pixabay.com, oracast)
Lungenröntgen: Sterblichkeit bei Krebs untersucht (Foto: pixabay.com, oracast)

Nagoya (pte001/27.04.2021/06:00)

Lungenkrebs ist weltweit eine der Hauptursachen für Sterblichkeit. Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr 1,7 Millionen Menschen betroffen sind. Die häufigste Art von Lungenkrebs ist nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC). Ín einem frühen Stadium kann diese Erkrankung häufig chirurgisch behandelt werden. Unglücklicherweise leiden manche Patienten auch nach einem Eingriff unter unbefriedigenden Ergebnissen. Forscher der Nagoya University https://en.nagoya-u.ac.jp haben jetzt den Zusammenhang zwischen dem präoperativen Status und der Wahrscheinlichkeit von guten postoperativen Ergebnissen untersucht. 

Frühere Studien hatten einige Risikofaktoren für eine Sterblichkeit nach einer NSCLC-Resektion identifiziert. Dazu gehört die Sarkopenie, die durch einen fortschreitenden Verlust von Muskelmasse und Stärke definiert wird und die vor allem bei älteren Menschen auftritt. Ein weiterer bekannter Risikofaktor für ungünstige postoperative Ergebnisse ist eine schlechte körperliche Leistungsfähigkeit, die mit dem 6-Minuten-Gehtest beurteilt wird. Bei diesem Test geht es darum, wie weit ein Patient innerhalb von 6 Minuten in einem Gang gehen kann. 

Laut Shinya Tanaka und Naoki Ozeki wiesen diese früheren Forschungsergebnisse eindeutig auf die Wichtigkeit der umfassenden Beurteilung des präoperativen Zustands hin, um das Risiko schlechter Ergebnisse festzustellen. Laut Tanaka hatte jedoch keine der früheren Untersuchungen von postoperativen Ergebnissen bei NSCLC-Patienten Sarkopenie und körperliche Leistungsfähigkeit berücksichtigt. 

Für die Studie wurden die Daten von 587 Patienten mit NSCLC analysiert bei denen zwischen 2014 und 2017 eine Resektion am Nagoya University Hospital durchgeführt wurde. Die Forscher konzentrierten ihre Analyse darauf festzustellen, wie eine präoperative Sarkopenie und eine Belastungsintoleranz sich auf das Sterblichkeitsrisiko während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 3,1 Jahren auswirkten. Als Belastungsintoleranz wurde die Unfähigkeit beim 6-Minuten-Gehtest weiter als 400 Meter zu gehen definiert.

[b]Risiko steigt deutlich[/b]

Die Analyse ergab, dass Patienten mit einer präoperativen Sarkopenie über eine 1,78-fach höhere Wahrscheinlichkeit während der Nachbeobachtungszeit zu sterben verfügte als Gleichaltrige ohne präoperative Sarkopenie und Belastungsintoleranz. Weiters hatten Patienten mit einer präoperativen Belastungsintoleranz ein um das 2,26-fach höheres Sterberisiko als Patienten ohne diese Probleme. Die stärkste Auswirkung hatte jedoch das Zusammentreffen von Sarkopenie und Belastungsintoleranz. Hier erhöhte sich die Sterbewahrscheinlichkeit um das 3,38-fache. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle" veröffentlicht. 

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