pte20210419002 Medizin/Wellness, Sport/Events

Mehr Bewegung senkt Herz-Kreislauf-Risiko

Holländische Studie hat umfassendes Datenmaterial von fast 90.000 Personen ausgewertet


Fitness: Sport schützt das Herz besonders effektiv (Foto: pixabay.com, Irina L)
Fitness: Sport schützt das Herz besonders effektiv (Foto: pixabay.com, Irina L)

Nijmegen (pte002/19.04.2021/06:00)

Erhöhter Blutdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes erhöhen das Risiko einer Herzerkrankung. Eine groß angelegte Studie des Radboud University Medical Center https://www.radboudumc.nl/en hat jetzt gezeigt, dass mehr körperliche Aktivität bei den Betroffenen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines Herzereignisses oder des Todes in Verbindung steht. Laut der Forschungsleiterin hatten frühere Studien bereits ergeben, dass Verbesserungen der körperlichen Aktivität Vorteile für die Gesundheit bringen. Diese Studien wurden jedoch in der Allgemeinbevölkerung durchgeführt. „Wir wollten herausfinden, ob ähnliche Auswirkungen auch bei Personen mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Diabetes nachweisbar sind. 

Die Studie umfasste 88.320 Personen, die an der LifeLines Cohort Study https://www.lifelines.nl teilgenommen hatten. Die Teilnehmer wurden einer körperlichen Untersuchung unterzogen und füllten Fragebögen über ihre medizinische Vorgeschichte sowie ihren Lebensstil inklusive dem betriebenen Sport aus. Nach rund vier Jahren wurden die Fragebögen erneut ausgefüllt. Die Studienteilnehmer wurden entsprechend dem Ausmaß ihrer körperlichen Aktivitäten zu Beginn und nach vier Jahren in fünf Gruppen aufgeteilt: große Verringerung, moderate Senkung, keine Veränderung, moderate Verbesserung und große Verbesserung. Die Teilnehmer wurden nach der ersten Beurteilung noch sieben Jahre weiter begleitet. 

[b]Risiko um 30 Prozent geringer[/b]

Mit 18.502 Personen hatten 21 Prozent zu Beginn der Studie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und/oder Diabetes. Das Durchschnittsalter dieser Gruppe lag bei 55 Jahren. Nachdem Faktoren wie Alter, Geschlecht und der Ausgangswert der körperlichen Aktivität berücksichtigt worden war, zeigte sich, dass jene Personen mit einer moderaten bis großen Verbesserung rund 30 Prozent weniger wahrscheinlich eine Herz-Kreislauf-Krankheit erlitten oder in während des Beobachtungszeitraumes starben. 

[b]Bewegungsmangel wirkt sich direkt aus[/b]

Mit 69.808 Personen litten 79 Prozent der Teilnehmer zu Beginn der Studie nicht an Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten oder Diabetes. Das durchschnittliche Alter dieser Gruppe lag bei 43 Jahren. Nachdem auch hier wieder die Faktoren Alter, Geschlecht und der Ausgangswert der körperlichen Aktivität berücksichtigt worden waren, ergab sich, dass Personen mit einer großen Verringerung der körperlichen Aktivität über ein um 40 Prozent höheres Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder des Todes verfügten als jene, die gleich viel Sport betrieben hatten.

Laut Bakker deutet diese Studie darauf hin, dass gesunde Menschen ihr Ausmaß an körperlicher Aktivität beibehalten sollten. Personen mit Risikofaktoren hingegen müssen sportlicher werden. Die nachgewiesenen Zusammenhänge waren bei Menschen noch ausgeprägter, die zu Beginn der Studie bereits eine vergleichsweise sitzende Lebensweise hatten. Das lege nahe, so die Forscherin, dass wenig körperlich aktive Menschen am meisten profitieren können. Europäische Richtlinien empfehlen zur Prävention von Herzerkrankungen mindestes 150 Minuten pro Woche moderater körperlicher Bewegung oder 75 Minuten intensiver aerober Aktivität. Die Forschungsergebnisse wurden auf der Tagung ESC Preventive Cardiology 2021 https://www.escardio.org/Congresses-&-Events/Preventive-Cardiology der Öffentlichkeit vorgestellt.

(Ende)
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