pte20210802001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Krebs: Fatigue verschlechtert Prognose

WOG Cancer Research Network hat die Ergebnisse von vier klinischen Studien ausgewertet


Krebs: Erschöpfung verkürzt Leben (Foto: pixabay.com, Parentingupstream)
Krebs: Erschöpfung verkürzt Leben (Foto: pixabay.com, Parentingupstream)

Portland (pte001/02.08.2021/06:00)

Krebspatienten, die zu Beginn ihrer Behandlung von einer klinisch signifikanten Erschöpfung berichteten, verfügten laut einer Studie des SWOG Cancer Research Network https://www.swog.org über eine kürzere allgemeine Überlebenszeit und mehr Nebenwirkungen. Diese Forschungsergebnisse basieren auf der Analyse der Patientendaten von vier klinischen Studien bei denen Behandlungsmöglichkeiten für Lungen- oder Prostatakrebs getestet wurden. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass eine Baseline-Erschöpfung ein wichtiger prognostischer Faktor bei Studien zur Behandlung von Krebs sein kann. 

Laut der Forschungsleiterin Julia Mo bestätige die Studie, dass Patientenangaben (Patient Reported Outcome, PRO), die auf Erschöpfung hinweisen, ein Prädiktor für das Überleben mancher Krebspatienten sein kann. „Unsere Studienergebnisse legen nahe, dass bei Hinweisen auf eine signifikante Fatigue, Patienten und Familien informiert und beraten werden sollten, dass es ein mögliches Risiko einer schlechteren Ergebnisses gibt. Zusätzlich sollten Strategien zur Beeinflussung der Erschöpfung und möglichen Langzeitfolgen entwickelt werden." 

[b]Prostata- und Lungenkrebs-Studien[/b]

Die Forscher analysierten vier klinische Studien. An zwei Studie nahmen Patienten mit fortgeschrittenem hormonunabhängigem Prostatakrebs teil. Dabei handelte es sich um die Studien mit der Bezeichnung S0421 und S9916. An den anderen beiden Studien mit der Bezeichnung S0027 and S9509 nahmen Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom teil. Alle Teilnehmer hatten Fragebögen zur Lebensqualität und den Krankheitssymptomen ausgefüllt. Dafür wurden entweder der Functional Assessment of Cancer Therapy (FACT) oder der European Organization for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire – Core 30 (EORTC QLQ-C30) eingesetzt.

[b]Überlebenszeit deutlich geringer[/b]

Beide diese Erhebungsinstrumente sind bei Krebspatienten validierte Maßstäbe der Lebensqualität. Die Forscher setzten den Mittelpunkt jeder Skala als Grenze dafür ein, ob ein Patient vor Beginn der Behandlung ein signifikantes Ausmaß an Erschöpfung angegeben hatte. Die durchschnittliche Überlebenszeit bei Patienten mit Fatigue war rund 26 bis 45 Prozent kürzer als bei jenen ohne Baseline-Fatigue. Die Forscher fanden auch heraus, dass bei den beiden Prostatakrebs-Studien jene Patienten eher schwere Nebenwirkungen der Chemotherapie erlebten, die vor der Behandlung von signifikanter Erschöpfung berichtet hatten. Dabei handelte es sich vor allem um Nebenwirkungen im Bereich Magen und Darm, neurologische Probleme und körperlich bedingte Nebenwirkungen. Dieser Zusammenhang konnte bei den Teilnehmern der beiden Lungen-Studien jedoch nicht festgestellt werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „JCO Oncology Practice" veröffentlicht. 

(Ende)
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