pte20210729001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Corona: Antikörper schuld an Blutgerinnseln

Grundlagenforschung im Labor liefert laut Studie der University of Reading neue Erkenntnisse


COVID-19: Rätsel um Blutgerinnsel gelöst (Foto: pixabay.com, Pete Linforth)
COVID-19: Rätsel um Blutgerinnsel gelöst (Foto: pixabay.com, Pete Linforth)

Reading (pte001/29.07.2021/06:00)

Die Entzündung und Blutgerinnung, die bei sehr schweren Fällen von Covid-19 auftreten, könnten laut einer Studie unter der Leitung der University of Reading http://www.reading.ac.uk durch die Antikörper verursacht werden, die die Krankheit bekämpfen sollen und dabei eine nicht notwendige Blutplättchenaktivität in den Lungen auslösen. Die Folge können bei schwer erkrankten Patienten tödliche Blutgerinnsel sein. Bei Blutplättchen handelt es sich um kleine Zellen im Blut, die Gerinnsel bilden, um eine Blutung zu stoppen oder zu verhindern. Funktionieren sie nicht richtig, kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten kommen. 

Für die Studie wurden Antikörper, die von schwer erkrankten Patienten gegen das Spike-Protein des Coronavirus gebildet worden waren, im Labor für die Untersuchung geklont. Es zeigte sich, dass kleine Zucker auf der Oberfläche dieser Antikörper sich von den Antikörpern von gesunden Menschen unterschieden. Wurden diese geklonten Antikörper im Labor Blutzellen von gesunden Spendern ausgesetzt, konnte eine erhöhte Aktivität der Blutplättchen nachgewiesen werden. 

[b]Medikament bereits vorhanden[/b]

Die Forscher konnten auch nachweisen, dass es im Labor möglich war, die Blutplättchen entweder daran zu hindern oder ihre Aktivität zu verringern in dem sie mit den aktiven Bestandteilen eines anderen Medikaments behandelt wurden. Dieses Medikament unterdrückt entweder die Funktion der Blutplättchen oder eine Immunreaktion. Damit liegt nahe, dass es möglich sein könnte, dass Medikamente, die derzeit zur Behandlung von Problemen des Immunsystems eingesetzt werden, die Zellen dazu zu bringen, dass sie entweder eine übertriebene Blutplättchenreaktion stoppen oder verringern. 

[b]Klinische Studie läuft bereits[/b]

Eine Studie unter der Leitung des Imperial College London und des Imperial College Healthcare NHS Trust mit der Bezeichnung MATIS testet diese Medikamente bereits in britischen Krankenhäusern. Die aktuelle laborbasierte Studie mit menschlichen Zellen liefert laut den Forscher entscheidende Erkenntnisse zu Unterstützung der wissenschaftlichen Grundlage für MATIS. Beide Forscherteams werden auch in Zukunft eng zusammenarbeiten. Laut Jon Gibbins von der University of Reading habe es bisher nur Annahmen darüber gegeben, warum die bei der Blutgerinnung beteiligten Blutplättchen bei einer Covid-19 Infektion aktiviert werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „Blood" veröffentlicht.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|