pte20210726002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nahrungsergänzungsmittel gegen Epilepsie

Klinische Studie hat "K.Vita" als Alternative zu einer ketogenen Diät erfolgreich getestet


Epilepsie: Alternative zu ketogener Diät gefunden (Foto: pixabay.com, VSRao)
Epilepsie: Alternative zu ketogener Diät gefunden (Foto: pixabay.com, VSRao)

London (pte002/26.07.2021/06:00)

Die erste klinische Studie zu einer neuen diätischen Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit schwerer Epilepsie mitentwickelt vom University College London https://www.ucl.ac.uk konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Die neue Behandlung basiert auf der ketogenen Diät. Für die Studie wurde die Nutzung von K.Vita®, auch bekannt als Betashot, untersucht. Dabei handelt es sich um ein oral verabreichtes flüssiges Nahrungsergänzungsmittel, das in Zusammenarbeit mit Royal Holloway, der University of London und Vitaflo International entwickelt worden ist. 

Die ketogene Diät besteht aus einer fettreichen, kohlehydratarmen und einem entsprechenden Konsum an Proteinen. Diese Diät ahmt einen Zustand des Fastens nach. Der Stoffwechsel wird dabei dahingehend verändert, dass er das Körperfett als hauptsächliche Energiequelle nutzt. Dieser Wechsel von Kohlehydraten zu Körperfett wird als Ketose bezeichnet. Sie wird häufig zur Behandlung von resistenten Epilepsie-Erkrankungen eingesetzt. Diese sehr restriktive Diät kann zu Verstopfung, niedrigem Blutzucker und Problemen mit dem Magen führen. In der Folge kann es zu einer mangelnden Einhaltung kommen. Zusätzlich ist diese Diät nicht für alle Menschen geeignet. Manche Nahrungsergänzungsmittel werden dabei auch als unappetitlich wahrgenommen. 

[b]Neuer Erklärungsansatz[/b]

K.Vita hingegen basiert auf neuen Erkenntnissen der Forscher, die einen anderen zugrundeliegenden Mechanismus zur Erklärung der Wirksamkeit der ketogenen Diät bei Epilepsie entdeckten. Mit der Entwicklung einer neuen Behandlung sollen auch die unangenehmen Nebenwirkungen der ketogenen Diät verringert werden. Laut dem korrespondierenden Autor Matthew Walker wurde lange davon ausgegangen, dass diese Diät aufgrund ihrer Produktion von Ketonen wirksam ist. „Wir gehen jedoch davon aus, dass die Erhöhung der Werte der Fettsäure Decansäure, die auch durch die Diät produziert wird, sehr wirksam gegen Anfälle sein könnte. 

Insgesamt erhielten 35 Kinder zwischen drei und 19 Jahren mit genetisch verursachter Epilepsie, die nicht auf Medikamente ansprachen und 26 Ewachsene mit pharmakoresistenter Epilepsie K.Vita in flüssiger Form zu den Mahlzeiten. Zusätzlich wurden sie ersucht, den Konsum an zuckerhaltigen Lebensmitteln und Limonaden einzuschränken. Die Studie dauerte 12 Wochen in denen die Menge von K.Vita schrittweise entsprechend der Verträglichkeit des Präparats erhöht wurde. Insgesamt schlossen 66 Prozent der Kinder und 69 Prozent der Erwachsenen die Studie ab und nahmen das Nahrungsergänzungsmittel die ganzen 12 Wochen. Magen-Darm-Störungen waren die häufigste Ursache für einen Abbruch. Ihr Auftreten nahm im Lauf der Zeit zu. 

Mehr als drei Viertel der Teilnehmer und des Pflegepersonals beurteilten K.Vita in Hinsicht auf Geschmack, Konsistenz und Äußeres sowie der leichten Einsetzbarkeit positiv. Durchschnittlich kam es zu einer Verringerung der Anfälle und parozysmalen Ergebnisse um 50 Prozent. Weniger als zehn Prozent der Teilnehmer produzierten eine signifikante Menge an Ketonen. Die Forscher betonen, dass größere kontrollierte Studien von K.Vita erforderlich sind, um festzustellen, bei welchen Formen von Epilepsie und Erkrankunge das Nahrungsergänzungsmittel am wirksamsten ist. Die Forschungsergebnisse wurden in „Brain Communications" veröffentlicht. 

(Ende)
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