pte20210720018 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Corona: Risiken werden allmählich ignoriert

Auf Twitter geteilte News-Artikel untersucht - Gleichgültigkeit trotz steigender Todeszahlen


COVID-19: Sicherheitsdenken nimmt ab (Foto: pixabay.com, Alexandra Koch)
COVID-19: Sicherheitsdenken nimmt ab (Foto: pixabay.com, Alexandra Koch)

Davis (pte018/20.07.2021/11:30)

Anfang 2020 wurde Toilettenpapier gehortet, die Menschen wuschen sich dauernd die Hände und wollten nicht hinausgehen. 11 Monate später ist die Öffentlichkeit bei den COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen bis an die Grenze ausgereizt und hat, je länger es dauerte, laut einer Studie der University of California https://www.ucdavis.edubegonnen die Warnungen zu ignorieren. 

Die Forscher untersuchten die Reaktionen der Menschen und Äußerungen der Angst zu Nachrichtenartikeln auf Twitter. Zusätzlich wurden die Reaktionen auf Angst machende Gesundheitsnachrichten im Lauf der Zeit analysiert. Das Team überprüfte wie COVID-19 Zeitungsartikel, die auf Twitter geteilt wurden, zuerst während der Pandemie ängstliche Tweets auslösten, die auch mit einer Spitze bei Panikkäufen, extremer sozialer Distanzierung und Quarantänemaßnahmen zusammenfielen. 

[b]Kommunikation nicht erfolgreich[/b]

Trotz des Anstiegs der Todesopfer machten diese Verhaltensweisen im Laufe der Zeit weniger besorgten Reaktionen auf Nachrichten zu COVID-19 Platz. Gleichzeitig kam es zu einem vermehrten Eingehen von gesellschaftlichen Risiken. Laut der Forschungsleiterin Hannah Stevens hat COVID-19 unauslöschliche Spuren in der Geschichte hinterlassen. „Jetzt ist es Zeit zu überlegen, was schief gelaufen ist, damit wir in Zukunft bei Gesundheitskrisen effektiver kommunizieren können." Das gelte auch für die derzeitige Ausbreitung der Delta-Variante. 

„Zuerst und vor allem müssen wir verstehen, wie und warum erschreckende Gesundheitsnachrichten ihre Wirkung im Lauf der Zeit verloren haben und das trotz des Anstiegs der Sterbezahlen." Die Studienautoren überprüften die Hypothese, wonach frühe auf Angst beruhende Gesundheitsnachrichten in den Nachrichtensendungen die Menschen sehr stark dazu motivierten die Bedrohung zu kontrollieren. Das den gleichen Nachrichten übermäßige Ausgesetztsein desensibilisierte die Menschen oder brachte sie dazu, weniger wahrscheinlich Angst zu haben. 

Während eines Zeitraums von 11 Monaten nutzten die Forscher eine computergestützte Vorgehensweise um die linguistischen Angstwerte in hunderten Nachrichtenartikeln auf Twitter zu analysieren. Ihnen wurden die entsprechenden Angstwerte in den Tweets der User gegenübergestellt. In einem nächsten Schritt wurden diese Daten mit den Sterbezahlen in den USA verglichen. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Medical Internet Research Infodemiologyon" veröffentlicht.

(Ende)
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