pte20210430001 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Kratom unter Opioidsüchtigen weitverbreitet

10,3 Prozent nutzen Substanz bei Entzug - Behörden in USA sprechen wiederholt Warnungen aus


Kapseln: Opioidsüchtige nutzen oft Kratom (Foto: GladisAbril, pixabay.com)
Kapseln: Opioidsüchtige nutzen oft Kratom (Foto: GladisAbril, pixabay.com)

New York (pte001/30.04.2021/06:00)

Weniger als 1 Prozent der Menschen in den USA setzen Kratom ein, eine Substanz auf Pflanzenbasis, die häufig für die Bewältigung von Schmerzen und den Opioidentzug eingesetzt wird. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der New York University https://www.nyu.edu gekommen. Die Verwendung von Kratom ist legal. Sie bringt aber das Risiko einer Abhängigkeit und schädlichen Nebenwirkungen mit sich. Der Einsatz ist bei Personen häufiger anzutreffen, die auch andere Drogen konsumieren. Davon betroffen sind vor allem Patienten mit einer Opioidkonsumstörung. 

Laut dem Studienautor Joseph Palamar haben nur wenige nationale Studien den Kratomkonsum in der allgemeinen Bevölkerung untersucht. „Derartige Studie können uns eine bessere Vorstellung davon vermitteln, wer diese Subtanz genutzt hat." Der Forscher wertete Daten der 2019 National Survey on Drug Use and Health https://www.samhsa.gov/data/release/2019-national-survey-drug-use-and-health-nsduh-releases aus. Diese Umfrage enthält die Daten von 56.136 Heranwachsenden und Erwachsenen aus den USA. 

[b]Männer eher betroffen[/b]

Palamar untersuchte wie viele Personen Kratom konsumierten und welche anderen Substanzen sie zu sich nahmen. Es zeigte sich, dass geschätzt 0,7 Prozent der Heranwachsenden und Erwachsenen Kratom im vergangenen Jahr konsumiert hatten. Der Konsum war bei Personen verbreiteter, die auch andere Drogen wie Cannabis, Stimulanzien und Kokain konsumierten. Vor allem verbreitet war Kratom bei Personen, die verschreibungspflichtige Opioide missbräuchlich verwendeten. 10,3 Prozent der Personen mit einer Opioidkonsumstörung gaben an, auch Kratom zu konsumieren. Männer, weiße Personen und Patienten mit Depressionen und ernsten psychischen Erkrankungen gaben auch eher an, Kratom zu nutzen. Teenager und Personen über 50 Jahren waren hingegen seltener betroffen. Die Forschungsergebnisse wurden im „American Journal of Preventive Medicine" veröffentlicht.

[b]Kratom vielfach genutzt[/b]

Kratom wird von einem Baum gewonnen, der in Südostasien beheimatet ist. Es kann als Tablette, Kapsel, Extrakt oder als Tee konsumiert werden. Die Wirkung setzt bei den Opioidrezeptoren des Gehirns an. In geringen Mengen wirkt Kratom stimulierend. In größeren Mengen kann es Schmerzen lindern. Manche Menschen berichten, dass sie Kratom als Ersatz für Opioide nutzen, um damit ihren Opioidkonsum einzuschränken und den Entzug zu erleichtern. Andere nutzen Kratom in der Freizeit, um sich zu entspannen oder zur Selbstbehandlung von Schmerzen, Angstgefühlen oder Depressionen. 

[b]Behörden warnen vor Kratom[/b]

Kratom ist auf Bundesebene und in den meisten US-Bundesstaaten legal. Sicherheitsbedenken haben jedoch zu wiederholten Warnungen seitens der U.S. Food and Drug Administration https://www.fda.gov und der Drug Enforcement Administration https://www.dea.gov geführt. Kratom wurde dabei als „bedenkliche Substanz" eingestuft. Langfristiger oder häufiger Konsum kann zu Abhängigkeit und Nebenwirkungen, die von leicht bis schwer reichen, führen. Kratom wurde in den USA mit tausenden Vergiftungen und Todesfällen in Verbindung gebracht. In den meisten Fällen spielten dabei jedoch auch andere Drogen und hier vor allem Opioide eine Rolle.

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