pte20220131015 in Leben

KI im Pflegeheim beugt Mangelernährung vor

Software analysiert die Farben auf Tellern nach dem Essen und trifft zuverlässige Aussagen


Fertige Mahlzeit: KI analysiert Essverhalten von Heimbewohnern (Foto: pixabay.com, michaelvave)
Fertige Mahlzeit: KI analysiert Essverhalten von Heimbewohnern (Foto: pixabay.com, michaelvave)

Waterloo (pte015/31.01.2022/10:30)

Eine neue Technologie von on Forschern der University of Waterloo http://uwaterloo.ca , des Schlegel-UW Research Institute for Aging http://the-ria.ca und dem University Health Network http://uhn.ca könnte helfen, die Mangelernährung bei Senioren in Dauerpflege-Einrichtungen zu verringern und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Zusätzlich lässt sich dadurch, so die Experten, überprüfen, wie viele Nahrungsmitteln tatsächlich konsumiert werden. Dabei wird, nachdem die Senioren gegessen haben, eine smarte Software für die Analyse von Fotos der Teller eingesetzt.

Konsum besser überwachbar

Die Software analysiert Farbe, Tiefe und andere Eigenschaften der Fotos und kann so schätzen, wie viel von jeder Art von Nahrungsmittel konsumiert wurde - daraus wird dann der Nährwert errechnet. Laut Co-Forschungsleiterin Kaylen Pfisterer gibt es derzeit keine Möglichkeit, etwas darüber zu sagen, ob ein Bewohner nur seine Proteine oder nur seine Kohlehydrate gegessen hat. "Unser System ist mit den Kochrezepten in der Langzeitpflege-Einrichtung verbunden und überprüft mittels Künstlicher Intelligenz (KI), wie viel von jedem Nahrungsmittel gegessen wurde, um sicherzustellen, dass die Einwohner entsprechend ihren Bedürfnissen versorgt werden."

Schätzungen zufolge ist mehr als die Hälfte der Bewohner von Langzeitpflege-Einrichtungen entweder mangelernährt oder es besteht das Risiko einer Unterernährung. Die Nahrungsaufnahme wird derzeit vorwiegend vom Personal überwacht, das nach einem Blick auf den Teller händisch Schätzungen der Nahrungsaufnahme aufzeichnet. Forscher Robert Amelard von der University of Waterloo nach führt die Subjektivität dieses Vorgangs zu einer Fehlerquote von 50 Prozent oder mehr. Im Vergleich dazu sei das automatisierte System mit einer Spannbreite von fünf Prozent genau und liefere sehr präzise Infos zu den Mustern der Nahrungsaufnahme.

Leichte Integrierbarkeit als Ziel

Die Forscher haben mit Pflegehilfskräften, Ernährungsberatern und anderen Mitarbeitern in der Langzeitpflege zusammengearbeitet. Das System sollte nicht nur Zeit sparen, sondern auch die Genauigkeit verbessern. Idealerweise würde das System zu Tablet-Computern hinzugefügt, die bereits für die elektronischen Krankenakten eingesetzt werden. Pfisterer zufolge sollten alle Veränderungen bei der Nahrungsaufnahme in Bezug auf den Gesundheitszustand allgemein gelb oder rot markiert und auch zur Überwachung der Kontrolle von Infektionen eingesetzt werden. Details wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.

(Ende)
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