pte20220128015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Kniegelenkersatz: Betreuung reduziert Schmerz

Neuer klinischer Behandlungspfad STAR setzt auf mehr Information und persönlichen Kontakt


Kniegelenk: Ein Ersatz ist nicht immer ganz problemlos (Foto: pixabay.com, Taokinesis)
Kniegelenk: Ein Ersatz ist nicht immer ganz problemlos (Foto: pixabay.com, Taokinesis)

Bristol (pte015/28.01.2022/11:30)

Einer von fünf Patienten leidet nach einer Kniegelenkersatz-OP an anhaltenden Scherzen. Es gibt laut einer Studie der University of Bristol http://bristol.ac.uk und des North Bristol NHS Trust http://nbt.nhs.uk jedoch Möglichkeiten zur Schmerzlinderung, die zusätzlich auch dem National Health Service (NHS) Kosten und Zeit ersparen könnte. Allein in Großbritannien werden jährlich 100.000 Kniegelenkersatz-OPs durchgeführt. Die meisten dieser Eingriffe werden zur Behandlung von Schmerzen in Verbindung mit Osteoarthritis durchgeführt. Rund 20.000 Patienten leiden drei Monate oder länger nach der OP an mittelschweren bis schweren Schmerzen.

Klinische Studie durchgeführt

Die Studie belegt, dass der klinische Behandlungspfad STAR die Schwere der Schmerzen und den Einfluss der Schmerzen auf das Leben der Betroffenen verringert und kosteneffizient ist. Der neue Behandlungsansatz könnte dem NHS bis zu 14 Mio. Pfund (rund 17 Mio. Euro) an jährlichen Einsparungen durch weniger stationäre Krankenhausaufenthalte bringen. Patienten, die mit STAR behandelt worden waren, verfügten sechs und zwölf Monate nach der Behandlung über eine geringere Schwere der Schmerzen und Auswirkungen auf den Alltag.

Das entsprach einem Zeitraum von neun und 15 Monaten nach der OP. Die Anzahl der erneuten Einlieferungen ins Krankenhaus halbierte sich. Mussten die Patienten drei Monate nach dem Eingriff ins Krankenhaus, war die Dauer des Aufenthalts geringer. Zusätzlich kam es zu weniger unbezahlten Abwesenheiten vom Arbeitsplatz. Der neue Behandlungsansatz wurde mit einer randomisierten kontrollierten Studie in acht britischen Krankenhäusern getestet. Untersucht wurde, wie wahrscheinlich Patienten nach der OP an anhaltenden Knieschmerzen litten. Das Team hat einen neuen Behandlungsansatz entwickelt, einen klinischen Behandlungspfad, und anschließend verglichen, welche Unterschiede es zur normalen Behandlung gab.

Mehr Betreuung zahlt sich aus

STAR setzt auf eine verstärkte persönliche Betreuung der Patienten, die in folgenden Schritten abläuft. Drei Monate nach der OP gibt es einen einstündigen Termin mit speziell ausgebildeten Experten. Detaillierte Fragebögen zu den Schmerzen werden ausgefüllt, Röntgenbilder gemacht und das Blut auf Infektionen hin untersucht. Falls nötig, werden Patienten weiterbehandelt. Innerhalb der nächsten zwölf Monate werden die Patienten bis zu sechs Mal angerufen. Damit sind ihre Überweisungen sichergestellt. Bei diesen Anrufen wird auch der Gesundheitszustand überprüft. Die Forschungsergebnisse wurden in "The Lancet Rheumatology" veröffentlicht.

(Ende)
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