pte20220127014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Corona: Ein Geschwister leidet psychisch mehr

Breites Datenmaterial analysiert - Eltern reagieren negativ auf Angstzustände und Depressionen


Familie: Pandemie bedeutet für alle häufig mehr Stress (Foto: pixabay.com, White 77)
Familie: Pandemie bedeutet für alle häufig mehr Stress (Foto: pixabay.com, White 77)

Waterloo (pte014/27.01.2022/10:30)

Beeinträchtigungen durch COVID-19 in Haushalten mit zwei oder mehr Kindern betreffen ein Geschwisterteil mehr als die anderen. Zu dem Ergebnis kommt die University of Waterloo http://uwaterloo.ca . Leiden Bezugspersonen unter mit der Pandemie in Verbindung stehendem Stress, werden viele andere Bereiche des Familienlebens beeinträchtigt. Das bringt bei Kindern häufig eine Zunahme der Probleme mit der psychischen Gesundheit wie Angstzustände und Depressionen mit sich. Laut den Forschern neigt ein Geschwisterteil dazu, größere psychische Probleme zu haben. Das wiederum löst mehr negative Erziehung aus.

Familien unter Stress

Laut dem leitenden Wissenschaftler Dillon Browne zeigt die Studie, dass Eltern dazu neigen, am meisten reaktiv und am wenigsten positiv auf das Kind zu reagieren, das die meisten psychischen Probleme hat. "Auseinandersetzungen mit der psychischen Gesundheit verschärfen sich zwischen Familienmitgliedern in einer Feedback-Schleife. Unsere Studie weist darauf hin, dass die Einflussrichtung von der psychischen Gesundheit des Kindes zur Erziehung zu gehen scheint und nicht umgekehrt."

Für die Durchführung der Studie haben die Wissenschaftler die Daten von mehr als 500 Bezugspersonen und 1.000 Geschwistern gesammelt und anschließend analysiert. Teilnehmer mit zwei Kindern zwischen fünf und 18 beantworteten innerhalb von zwei Monaten während der Pandemie wiederholt Fragebögen zum COVID-19-Stress, familiärem Funktionieren und psychischer Gesundheit.

Gesamttherapie ratsam

Laut Browne erfordert das Verständnis der psychischen Probleme von Kindern während der Pandemie einen Fokus auf das System Familie. Sie wird als Einheit auf vielfache Art und Weise beeinflusst. "Umfassende Maßnahmen für die psychische Gesundheit von Kindern erfordern eine Überprüfung der Betreuungspersonen, der Geschwister und der Dynamik der gesamten Familie." Die Studie legt nahe, dass eine Familientherapie zusätzlich zur individuellen Psychotherapie für Kinder und Erwachsene hilfreich sein könnte, die mit Anpassungen als Reaktion auf die Pandemie zu kämpfen haben. Details wurden in "Developmental Psychology" publiziert.

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