Intellektuelle Jobs senken Demenzrisiko
Forscher des University College London stellen unterschiedliche Werte bei drei Proteinen fest
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Input: Arbeitsleben beeinflusst Demenzrisiko (Foto: pixabay.com, gerald) |
London (pte002/20.08.2021/06:00)
Personen mit geistig anregenden Jobs verfügen laut einer Studie unter der Leitung des University College London ucl.ac.uk im Alter über ein geringeres Demenzrisiko. Eine mögliche Erklärung ist, dass die geistige Stimulation mit geringeren Werten bestimmter Proteine in Zusammenhang steht, die verhindern könnten, dass Gehirnzellen neue Verbindungen schaffen. Dabei handelt es sich um die Axonogenese und die Synaptogenese.
Es wird davon ausgegangen, dass kognitive Stimulation das Auftreten einer Demenz verhindern oder hinauszögern kann. Die Studienergebnisse waren jedoch nicht einheitlich. Neuere Langzeit-Untersuchungen gingen davon aus, dass geistige Aktivitäten in der Freizeit das Demenzrisiko nicht verringern. Die geistige Stimulation am Arbeitsplatz dauert deutlich länger als geistig anpruchsvolle Hobbys. Auf der Arbeit basierende Studien haben jedoch bis jetzt keine eindeutigen Belege für die Vorteile erbringen können. Daher hat ein internationales Forscherteam jetzt den Zusammenhang zwischen kognitiv stimulierender Arbeit und dem folgenden Risiko einer Demenz untersucht. Zusätzlich ging des um das Identifizieren der Proteinwege für diesen Zusammenhang. Die Forschungsergebnisse basieren auf Studien aus Großbritannien, Europa und den USA.
[b]Groß angelegte Studie[/b]
Das Team untersuchte drei Zusammenhänge: Kognitive Stimulation und Demenzrisiko bei 107.896 Teilnehmern. 42 Prozent der Studienteilnehmer waren Männer und durchschnittlich 45 Jahre alt. Die Daten stammten von sieben Studien des IPD-Work Konsortium, einem Forschungsprojekt von 12 europäischen Kohortenstudien. Kognitive Stimulation und Proteine wurden bei einem Zufallssample bei 2.261 Teilnehmern einer Studie untersucht. Proteine und Demenzrisiko wurden bei 13.656 Teilnehmern von zwei Studien analysiert.
Die kognitive Stimulation am Arbeitsplatz wurde zu Beginn der Studie festgestellt und die Teilnehmer durchschnittlich 17 Jahre lang begleitet um festzustellen, ob sie an einer Demenz erkrankten. Kognitiv stimulierende „aktive" Jobs beinhaltenden anspruchsvolle Aufgaben und einen hohen Entscheidungsspielraum. Nicht stimulierende „passive" Jobs beinhalten geringe Anforderungen und ein Fehlen der Kontrolle über die Arbeit.
[b]Demenzrisiko deutlich höher[/b]
Nachdem mögliche Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Bildungsniveau und Lebensstil berücksichtigt worden waren, zeigte sich, dass das Demenzrisiko bei Teilnehmern mit einer hohen kognitiven Stimulation geringer war als bei jenen mit einer geringen Stimulation. Bei der ersten Gruppe lag der Wert bei 4,8 pro 100.000 Personenjahren. Bei der zweiten Gruppe war der Wert mit 7,3 pro 100.000 Personenjahre deutlich höher.
[b]Alzheimer stärker betroffen[/b]
Diese Ergebnisse blieben bestehen auch als weitere Anpassungen für eine Reihe von bekannten Risikofaktoren für Demenz in der Kindheit und im Erwachsenenalter sowie auch kardiometabolische Erkrankungen (Diabetes, koronare Herzkrankheiten und Schlaganfall) sowie das konkurrierende Sterberisiko berücksichtig wurden. Es gab zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied und auch nicht bei jüngeren Menschen und Personen über 60 Jahren. Es gab jedoch einen Hinweis darauf, dass der Zusammenhang bei Alzheimer stärker war als bei anderen Demenzerkrankungen. Die kognitive Stimulation stand zusätzlich mit geringeren Werten von drei Proteinen in Zusammenhang, die mit kognitiver Stimulation im Erwachsenenleben und Demenz in Verbindung stehen. Die Forschungsergebnisse wurden in „BMJ" veröffentlicht.
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