Hataan-Virus: Neues Medikament wirksamer
Vermehrung der Viren in den Zellen wird laut russischen Wissenschaftlern stark unterdrückt
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Hataan-Virus: Medikamente aus der Natur helfen (Grafik: eng.rudn.ru) |
Moskau (pte021/08.06.2021/11:30)
Forscher der RUDN University https://eng.rudn.ru haben eine neue Klasse von Verbindungen erzielt, die die Vermehrung des tödlichen Hataan-Virus unterbinden. Dieses Virus wirkt sich auf die Blutgefäße und die inneren Organe aus. Die resultierenden Substanzen waren fünf Mal so wirksam wie bestehende antivirale Medikamente. An der Entwicklung waren auch Wissenschaftler der Novosibirsk State University, des Novosibirsk Institute of Organic Chemistry und dem State Research Center of Virology and Biotechnology VECTOR beteiligt.
Das Hataan-Virus verursacht ein akutes hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS). Die Krankheit ist im asiatischen Teil Russlands, China, Korea, Finnland, Schweden und den Ländern Ost- und Mitteleuropas verbreitet. Das Hauptreservoir und der Träger des Virus ist die gestreifte Feldmaus. Ein Mensch kann über die Haut oder die Schleimhäute infiziert werden. Das Virus sammelt und vermehrt sich in den Blutgefäßen und führt zu einer Infektion. Betroffen sind die inneren Organe und hier vor allem die Nieren.
Die Sterblichkeitsrate reicht in verschiedenen Regionen von 1 bis zu 10 – 15 Prozent. Es gibt keine Standardtherapie für HFRS. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Daher sind die Anstrengungen vieler Forscherteams auf die Entwicklung eines Heilungsansatzes gerichtet. Dazu gehört auch die Synthese neuer antiviraler Medikamente. Für die aktuelle Studien synthetisierten die Forscher eine neue Klasse von Verbindungen, die mit Terpenen auf zur Verfügung stehenden natürlichen Substanzen basieren. Sie unterdrückten bei ersten Experimenten die Vermehrung des Virus in Zellen fünf Mal so wirksam wie bestehende Medikamente.
[b]Terpene als Ausgangspunkt[/b]
Laut Fedor Zubkov ist die Erforschung von antiviralen Medikamenten die auf Terpenen basieren sehr viel versprechend. Sie sind in großen Menschen in vielen Pflanzen und ihren ätherischen Ölen enthalten. In früheren Studien haben Chemiker Derivate von N-Acylhydrazonen von Kampfer und Fenchon synthetisiert, die gegen Pocken- und Grippeviren aktiv waren. Eine dieser Substanzen diente jetzt als Ausgangspunkt für die Forschung.
Das neue Medikament wurde aus natürlichem Kampfer und Fenchon gewonnen. Sie können aus den ätherischen Ölen und dem Harz von Koniferen extrahiert werden. Mit diesen Substanzen gewannen die Chemiker terpenhaltige Verbindungen und kombinierten sie mit einem heterocyclischen Fragment. Als Ergebnis wurde eine umfangreiche Kollektion von strukturell diversen Verbindungen gewonnen. Sie verfügten über eine oder keine Doppelbindung, zusätzliche funktionale Gruppen im heterocyclischen Kern und so weiter. Die Zusammensetzung der entstehenden Verbindungen wurde mittels 2D-NMR-Spektroskopie untersucht.
Die Forscher testeten die biologische Aktivität der gewonnenen Verbindungen an einem Pseudovirus-System. Dabei handelte es sich um einen biologisch sicheren Virus, der auf der Oberfläche über die gleichen Glycoproteine verfügt wie das Hantavirus. Derartige Modelle ermöglichen es Forschern die Bioaktivität rascher und sicherer als mit einem echten Virus zu überprüfen. Die Chemiker verglichen die Ergebnisse mit den Wirkungen der antiviralen Breitbandmedikamente Ribavirin und Triazavirin. 12 der hergestellten Medikamente zeigten eine antivirale Aktivität. Ein Medikament erwies sich als fünf Mal so wirksam wie die beiden bekannten Medikamente. Die Forschungsergebnisse wurden in „Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters" veröffentlicht.
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