Aortendissektion: Frauen sterben häufiger
Oft zu später Gang in die Notaufnahme, was Verzögerung bedeutet - Patientinnen sind älter
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Herz: Frauen erkranken häufig anders (Foto: pixabay.com, OpenClipart-Vectors) |
Boston (pte001/04.06.2021/06:00)
Frauen, die eine akute Aortendissektion erleiden, sind nicht nur älter und ihre Krankheit ist, wenn sie medizinische Hilfe suchen, fortgeschrittener als Männer, sie sterben auch wahrscheinlicher. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter der Leitung des Brigham and Women's Hospital https://www.brighamandwomens.org gekommen. Bei einer akuten Aortendissektion handelt es sich um einen spontanen und verhängnisvollen Riss in einer der Hauptarterien des Körpers. 40 Prozent der Patienten mit einer Aortendissektion sterben sofort. Das Sterberisiko steigt mit jeder Stunde in der sich die Diagnose und Operation verzögern um rund 1 Prozent.
Die Forscher fragten die Interventional Cohort (IVC) der International Registry of Acute Aortic Dissection (IRAD) ab, um geschlechtsspezifische Unterschiede beim Auftreten, dem operativen Ansatz und den Ergebnissen bei Patienten mit Typ A akuter Aortendissektion Typ A (TAAD) zu erforschen. IRAD ist weltweit der größte Zusammenschluss von Einrichtungen, der Daten zu den klinischen Aspekten von Aortendissektionen sammelt und analysiert. Daran sind 55 Institutionen in 12 Ländern beteiligt. Die IVC wurde gegründet, um genauere Einblicke in die chirurgischen Techniken und Verfahren zu gewinnen.
[b]Symptome bei Frauen anders[/b]
In der IRAD-IVC Datenbank identifizierten die Forscher 2.823 Patienten, die zwischen 1996 und 2018 eine akute Aortendissektion Typ A erlitten und bei denen ein operativer Eingriff oder ein chirurgischer Ansatz als Teil einer Hybridreparatur eingesetzt wurde. Rund 34 Prozent der Patienten waren Frauen. Obwohl sie seltener betroffen waren, waren die Patientinnen mit 65,4 Jahren respektive 58,6 Jahren bei Männern deutlich älter. Zudem waren auch ihre Symptome wie Hypotonie also einem niedrigen Blutdruck und mehr Hinweisen auf eine Malperfusion, einer verringerten Blutversorgung von wichtigen Organen, anders. Dazu kam mit 31,3 Prozent ein häufigeres Auftreten eines Schocks als mit 22,2 Prozent bei Männern und ein Koma/veränderter Bewusstseinlage mit 11,5 respektive 7,5 Prozent bei Männern.
Das Team fand auch bei Tomografien Unterschiede. Patientinnen erlitten mit 19,4 Prozent versus 13,2 Prozent bei Patienten eher intramurale Hämatome. Ähnliche Unterschiede konnten bei einer vollständigen Lumenthrombose (17,2 versus 10,2 Prozent), einer teilweisen (24,8 versus 19,4 Prozent) und einer falschen Lumenthrombose mit 24,8 versus 19,4 Prozent festgestellt werden. Laut dem Forschungsleiter Thomas G. Gleason legen diese Ergebnisse nahe, dass Frauen auch später in die Notaufnahme kommen als Männer. Ärzte sollten daher auch bei nicht eindeutigen Symptomen früh eine Aortendissektion in Betracht ziehen und damit eine Verzögerung der Behandlung verhindern. Insgesamt verfügten die Studienteilnehmerinnen über eine erhöhte Sterblichkeit. In den letzten Jahren war die Mortalität bei beiden Geschlechtern jedoch vergleichbar. Das legt Verbesserungen in der medizinischen Versorgung nahe. Die Forschungsergebnisse wurden in den „Annals of Thoracic Surgery" veröffentlicht.
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