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COVID-19: Pillen-Cocktail soll Heilung bringen

Präklinische Experimente mit Cepharanthin und Nelfinavir laut japanischen Forschern erfolgreich


Laborexperiment: Screening von Medikamenten (Foto: unsplash.com, Louis Reed)
Laborexperiment: Screening von Medikamenten (Foto: unsplash.com, Louis Reed)

Tokio (pte001/07.06.2021/06:00)

Forscher aus Japan, USA und Großbritannien haben ein Projekt zur effektiven Behandlung von COVID-19 ins Leben gerufen. Beteiligt waren mehrere Forscher der Tokyo University of Science. https://www.tus.ac.jp/en Ihr Ziel war einfach, eine Heilung für COVID-19 zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, erstellten die Wissenschaftler ein zuerst experimentelles System für das Screening von Medikamenten, die dabei helfen könnten, die Infektion zu kontrollieren. 

Dieses System nutzte eine Art von Zellen mit der Bezeichnung VeroE6/TMPRSS2, die dahingehend verändert wurden, dass sie effektiv mit SARS-CoV-2 infiziert wurden und es auch produzierten. Laut Koichi Watashi wurden für die mögliche Wirksamkeit eines Medikaments zur Bekämpfung der Infektion nur die VeroE6/TMPRSS2 Zellen dem Medikament und SARS-CoV-2 ausgesetzt. Anschließend wurde beobachtet, ob die Präsenz des Medikaments die Anstrengungen des Virus, Zellen zu infizieren verhindern konnte. 

[b]2 Medikamente wirksam[/b]

Die Forscher nutzten dieses experimentelle System, um ein Panel von Medikamenten zu überprüfen, die bereits für die klinische Anwendung zugelassen sind. Dazu gehörten auch Arzneistoffe wie Remdesivir und Chloroquin, die bereits zur Behandlung von COVID-19 zugelassen sind oder derzeit getestet werden. Die Wissenschaftler fanden zwei Medikamente, die SARS-CoV-2 effektiv unterdrücken konnten. Dabei handelt es sich um Cepharanthin, das zur Behandlung von Entzündungen eingesetzt wird und Nelfinavir, das zur Behandlung von HIV-Infektionen zugelassen ist. 

Cepharanthin verhinderte das Eindringen des Virus in die Zellen indem es verunmöglichte, dass sich das Virus sich an ein Protein auf der Zellmembran anbinden konnte. Dieses Protein nutzt das Virus als Einfallstor. Im Gegensatz dazu beruhte die Wirkung von Nelfinavir darauf, dass das Virus daran gehindert wurde, sich im Inneren der Zelle zu vermehren. Dafür wurde ein Protein unterdrückt, auf das das Virus für die Vermehrung abhängt. Da diese beiden Medikamente über spezifische antivirale Mechanismen verfügen, könnte die gemeinsame Verabreichung bei Patienten besonders wirksam sein. Rechenmodelle sagen voraus, dass die kombinierte Behandlung mit Cepharanthin/Nelfinavir die Beseitigung von SARS-CoV-2 aus den Lungen eines Patienten auf bis nur 4,9 Tage beschleunigen kann. Die Forschungsergebnisse wurden in „iScience" veröffentlicht.

(Ende)
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