Bluthochdruck der Mutter erhöht Schlaganfallrisiko
Daten von fast sechs Mio. Kindern aus Schweden und Finnland wissenschaftlich ausgewertet
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Schwangere: Bluthochdruck schadet dem Kind (Foto: pixabay.com, mvorocha) |
Stockholm (pte002/02.06.2021/06:00)
Eine Studie mit 5,8 Millionen Kindern hat vier Jahrzehnte später bei Personen, deren Mutter während der Schwangerschaft unter Bluthochdruck oder Präeklampsie litten, ein erhöhtes Auftreten von Schlaganfällen festgestellt. „Unsere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass hypertensive Erkrankungen während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko von Schlaganfällen und möglicherweise auch Herzerkrankungen bei den Kindern bis zu einem Alter von 41 Jahren in Zusammenhang stehen," erläutert die leitende Wissenschaftlerin Fen Yang vom Karolinska Institutet. https://ki.se/e
Frühere Studien haben nahegelegt, dass Kinder, die während der Schwangerschaft hypertensive Erkrankungen ausgesetzt waren, über ein erhöhtes Risiko einer Frühgeburt, eine fetale Wachstumseinschränkung sowie Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Diabetes verfügen. Wissenschaftliche Belege für einen direkten Zusammenhang mit einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung stehen jedoch nur eingeschränkt zur Verfügung. Die aktuelle Studie hat diesen Zusammenhang untersucht und sich dabei auf ischämische Herzkrankheiten und Schlaganfälle konzentriert.
[b]Daten aus Schweden und Finnland[/b]
Die bevölkerungsbezogene Kohortenstudie verband die nationalen Register von zwei Ländern. Lebende Ein-Kind-Geburten Schweden für den Zeitraum von 1973 bis 2014 und Finnland für die Jahre 1987 bis 2014 wurden bis 2014 auf das Auftreten von ischämischen Herzkrankheiten und Schlaganfällen hin beobachtet. Hypertensive Erkrankungen während der Schwangerschaft wurden identifiziert. Dazu gehörten ein hoher Blutdruck der vor oder während der Schwangerschaft auftrat und Präeklampsie mit Bluthochdruck und einer Schädigung der Organe.
Die Forscher schätzen die Gefahren einer ischämischen Herzkrankheit und eines Schlaganfalls in Bezug auf Bluthochdruck während der Schwangerschaft ab. Diese Analysen wurden in Hinblick auf Faktoren angepasst, die diese Zusammenhänge beeinflussen könnten. Dazu gehörten das Jahr in dem das Kind geboren wurde, das Geschlecht und angeborene Anomalien sowie das Alter der Mutter, Gleichstellung, Familienstand, Ausbildungsstand, BMI, Rauchen während der Schwangerschaft und eine Familiengeschichte mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Analysen wurden wiederholt nachdem Kindern mit einer Frühgeburt oder fetale Wachstumseinschränkung ausgeschlossen wurden. Beides wurde bereits mit einem erhöhten Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung in Verbindung gebracht. Analysen der Geschwister wurden durchgeführt, um die möglichen Auswirkungen von nicht festgestellten genetischen und umweltbedingten familiären Faktoren zu kontrollieren. Zu diesen Analysen gehörten Geschwisterpaare, die bei der Belastung und den Ergebnissen nicht einheitlich waren.
Unter den mehr als 5,8 Millionen einzeln geborenen Kindern der Studie wurden 218.322 (3,76 Prozent) von Müttern geboren, die während der Schwangerschaft an einer hypertensiven Erkrankung litten. Während der bis zu 41 Jahre der Nachuntersuchung wurden bei 2.340 (0,04 Prozent) der Kinder eine ischämische Herzkrankheit festgestellt und bei 5.360 (0,09 Prozent) ein Schlaganfall diagnostiziert. Kinder, die einer hypertensiven Erkrankung der Mutter ausgesetzt worden waren, verfügten über ein um retrospektive 29 und 33 Prozent erhöhtes Risiko einer ischämischen Herzkrankheit und eines Schlaganfalls. Die Zusammenhänge waren unabhängig von einer Frühgeburt oder einer oder fetale Wachstumseinschränkung.
[b]Zusammenhang mit Schlaganfall[/b]
Bei den Analysen der Geschwister blieb der Zusammenhang beim Schlaganfall bestehen jedoch nicht bei ischämischen Herzkrankheiten. Laut Yang legt diese Analyse nahe, dass geteilte genetische oder umweltbedingte Faktoren die Hauptfaktoren für einen Zusammenhang zwischen hypertensiven Erkrankungen während der Schwangerschaft und dem Risiko einer ischämischen Herzkrankheit waren. Das erhöhte Risiko beim Schlaganfall blieb bestehen, das weise auf die Möglichkeit von direkten intrauterinen Auswirkungen hin. Da es sich um eine Beobachtungsstudie gehandelt habe, könnten jedoch keine Schlussfolgerungen über eine Kausalität gezogen werden. Die Forschungsergebnisse wurden auf der Tagung ESC Heart & Stroke 2021 https://www.escardio.org/Councils/Council-on-Stroke/Events/esc-heart-stroke-2021 der Öffentlichkeit präsentiert.
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