pte20220810001 in Leben

Handy-App entdeckt Krebsauslöser im Speck

Neuartige Nachweismetode von Forschern der Universidad de Burgos für gefährliches Nitrit


Frühstücksspeck: könnte krebserregend sein (Foto: Gaertringen, pixabay.com)
Frühstücksspeck: könnte krebserregend sein (Foto: Gaertringen, pixabay.com)

Burgos (pte001/10.08.2022/06:00)

Eine neue Smartphone-App identifiziert krebserregende Chemikalien in Fleischprodukten wie Wurst, Schinken, Speck und Salami. Das gelingt mit einer Folie namens "POLYSEN", die Wissenschaftler der Universidad de Burgos http://ubu.es entwickelt haben. Sie wird dunkler, wenn die Fleischprodukte hohe Anteile an Nitrit enthalten. Es verleiht Produkten wie York-Schinken und Mortadella eine charakteristische Farbe und einen frischen Geschmack. Zudem dient es als Konservierungsmittel, kann aber auch Verbindungen bilden, die Magen-Darm-Tumore, Magenkrebs und das Blue-Baby-Syndrom, einen Mangel an Sauerstoff im Blut, auslösen können.

Verfärbung analysiert

Die Verfärbung ist mit bloßem Auge nicht sicher zu erkennen, erst recht nicht der Grad der Verfärbung. Hier springt eine App ein. Der Nutzer fotografiert die Folie und die App wertet das Bild aus. "Es besteht die Notwendigkeit, verschiedene chemische Verbindungen, die verarbeiteten Lebensmitteln zugesetzt werden, zu erkennen und zu kontrollieren", sagen die Entwickler und fügen hinzu: "Unsere Methode stellt einen großen Fortschritt in Bezug auf Analysezeit, Einfachheit und Orientierung für Durchschnittsbürger dar."

Um eine Referenztabelle zu erstellen, haben die Entwickler die Folie 15 Minuten lang auf fünf verschiedene Fleischproben gelegt, sodass die darin enthaltenen Monomere und die schwache Salzsäure mit Nitrit reagierten. Die Proben wiesen unterschiedliche Nitritkonzentrationen auf, die zuvor bestimmt worden waren. Die Folien tauchten die Forscher dann eine Minute lang in eine Natriumhydroxidlösung. Je höher die Nitritkonzentration war, desto stärker verfärbte sich die Folie.

Zuverlässige Genauigkeit

Die Genauigkeit entspricht der klassischer Nitritanalysen, die allerdings hohen Geräte- und Zeitaufwand erfordern. Bisher gibt es das App-basierte Verfahren nur im Labormaßstab. Doch die Entwickler planen, es den Verbrauchern zugänglich zu machen. Vielleicht gelingt es zuvor ja noch, das Bad in der Natriumhydroxidlösung, die dem Verfahren ein wenig von seiner Eleganz nimmt.

(Ende)
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