pte20210803004 Bauen/Wohnen, Umwelt/Energie

Gips künftig aus Industrieabfällen hergestellt

Neuer Produktionsprozess für wichtigen Baustoff reduziert Kosten und Energieaufwand beträchtlich


Gipssteine aus der Natur, die noch gemahlen werden müssen  (Foto: Maksim Safaniuk)
Gipssteine aus der Natur, die noch gemahlen werden müssen (Foto: Maksim Safaniuk)

Moskau/Limerick/Minsk (pte004/03.08.2021/06:15)

Länder, die nicht über natürliche Gipsvorkommen verfügen, können dieses wichtige Baumaterial künftig aus Industrieabfall herstellen, genauer aus verbrauchter Schwefelsäure und Kalziumcarbonat. Das synthetische Material übertrifft das natürliche bei einigen Qualitätskriterien, erfüllt also alle Anforderungen der Bauindustrie.

Die Forscher aus Russland, Belarus und Irland setzten Schwefelsäure, die als Abfallprodukt bei der Herstellung von hitzefesten Fasern übrigbleibt, und Karbonatkomponenten, ebenfalls Reststoffe. Diese mischten sie mit Kalkstein. Dass so hergestellte Material besteht zu 95 Prozent aus Calciumsulfat-Dihydrat, also Gips. Je nach Prozessführung entstanden einfacher Baugips, hochfester Gips und Anhydrit, der zur Herstellung von Keramiken und als Zuschlagstoff in der Zementherstellung genutzt wird.

[b]Synthetischer Gips ist sofort pulverförmig[/b]

Ein wichtiger Vorteil bei der Herstellung von synthetischem Gips liegt darin, dass er gleich pulverförmig vorliegt. Natürlicher Gips muss mit hohem Energieaufwand fein gemahlen werden. Daher wird die Herstellung von Baustoffen wie Gipskartonplatten auf Basis von synthetischem Gips die Kosten durch Vereinfachung der Produktionstechnologie deutlich senken.

[b]Gips hat viele wertvolle Eigenschaften[/b]

Gipsbindemittel sind im Bauwesen weit verbreitet. Sie haben wertvolle Eigenschaften wie geringes Gewicht, geringe Wärme- und Schallleitfähigkeit, Feuerbeständigkeit und sind leicht zu formen. Darüber hinaus sind Gipsbindemittel hypoallergen und verursachen keine Silikose, eine Berufskrankheit im Baugewerbe, die durch Das Einatmen von Staub verursacht wird, der freies Siliziumdioxid enthält. 

An der Entwicklung waren Forscher der National University of Science and Technology Misis in Moskau https://en.misis.ru, der University of Limerick https://www.ul.ie/, der Belarussischen Staatlichen Technologischen Universität https://de.belstu.by/ und des Instituts für Allgemeine und Anorganische Chemie der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus https://nasb.gov.by, beide in Minsk

(Ende)
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