Garnelenabfälle in Aktivkohle umwandelbar
Verfahren der Universität Schardscha setzt auf das Erhitzen unter Abschluss von Sauerstoff
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Garnelenabfälle: sollen gegen die Erderwärmung helfen (Foto: Haif Al-Jomard, sharjah.ac.ae) |
Schardscha (pte012/26.08.2025/12:03)
Forscher der Universität Schardscha um Haif Al-Jomard wandeln Garnelenabfälle der fischverarbeitenden Industrie in Aktivkohle um, die eine hohe Anziehungskraft auf verschiedene Gase hat und diese fest an sich bindet. Die Wissenschaftler wollen das Material zur Entfernung von CO2 aus der Luft nutzen. Details sind in "Nanoscale" nachzulesen.
Pyrolyse entscheidend
Die Fachleute beschreiben einen Prozess, bei dem Garnelenabfälle durch Pyrolyse, also das Erhitzen unter Sauerstoffabschluss, in Biokohle umgewandelt werden, gefolgt von einer Säurebehandlung, chemischer Aktivierung und sogenanntes Kugelmahlen. Die so gewonnene Aktivkohle weist eine starke CO2-Abscheidungsleistung und langfristige Stabilität über mehrere Adsorptions-Desorptions-Zyklen hinweg auf, heißt es.
Um CO2 einzufangen, werden Abgase von fossilen Kraftwerken, Zementöfen und aus anderen industriellen Quellen durch Filter gepumpt, die mit Aktivkohlepartikeln beschichtet sind. Ist die Aktivkohle gesättigt, wird sie generiert. Das geschieht unter Luftabschluss bei einer Temperatur von 850 Grad Celsius. Damit der Prozess das Klima tatsächlich entlastet, muss die Wärmeenergie abgasfrei erzeugt werden, etwa mit grünem Strom oder durch konzentrierte Infrarotstrahlen der Sonne. Das freiwerdende CO2 lässt sich einfangen und als Rohstoff verwenden oder durch Endlagerung dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen.
Abfall bisher ein Problem
Bei der Verarbeitung von Garnelen, Hummern und Krabben fallen weltweit jährlich bis zu acht Mio. Tonnen Abfall an. Das Team verwendet Abfälle der Weißfußgarnele, die vor der Küste von Oman gefangen worden waren. Heute werden die meisten Garnelen in Aquakulturen gezüchtet. Allein 2013 waren es schon 5,6 Mio. Tonnen.
"Unser Verfahren ist eine kostengünstige Möglichkeit zur Herstellung von Aktivkohle, weil es einen problematischen Abfallstrom in ein leistungsstarkes, effizientes und umweltfreundliches Produkt mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten verwandelt", so Forscher Chaouki Ghenai abschließend.
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