Chirurgen: Durch Simulationstraining besser bei komplexen Eingriffen
Zehn-Länder-Studie zeigt deutlich weniger ernste Komplikationen bei Harnleiterspiegelungen
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Training: Deutliche Vorteile für Chirurgen (Foto: Takashige Abe) |
Sapporo (pte014/08.02.2022/12:30)
Simulationsbasiertes chirurgisches Training führt zu einer Zunahme der Fähigkeiten des Operateurs bei komplexeren Eingriffen. Zu diesem Ergebnis ist eine groß angelegte Studie unter der Leitung der Hokkaido University https://www.global.hokudai.ac.jp gekommen. Das internationale Team führte eine randomisierte kontrollierte Studie in zehn Ländern durch. Diese zeigte, dass das Training zwar die anfängliche Lernkurve in Hinblick auf die allgemeinen Fähigkeiten nicht statistisch verbesserte. Es brachte jedoch einen Anstieg der Fähigkeiten bei komplexeren Eingriffen, speziell Harnleiterspiegelungen, und dadurch weniger Komplikationen.
Endlich breite Klarheit
Laut Takashige Abe, einem der Studienautoren, gab es zur Effektivität von Simulationstraining bisher nur eingeschränkt Daten. Die meisten stammten von kleineren Studien, die mit Medizinstudenten durchgeführt wurden und die Übertragbarkeit von chirurgischen Simulationen untersuchten. Das Ziel der aktuellen multizentrischen internationalen randomisierten kontrollierten Studie war es, zu bewerten, ob Chirurgen in Ausbildung, die ein zusätzliches Simulationstraining erhalten, früher Kompetenz und bessere Patientenresultate erreichen als beim auf dem Operationssaal basierenden Standardtraining.
Die in "European Urology" publizierte Studie begleitete 65 Teilnehmer in zehn Ländern 18 Monate lang oder bis zur Ausführung von 25 Eingriffen. Gleichmäßig nach Standort aufgeteilt, erhielten insgesamt 32 Teilnehmer ein simulationsbasiertes Training und 33 eine konventionelle Ausbildung. Insgesamt nahmen die Probanden dann 1.140 Eingriffe vor. Dabei handelte es sich um Ureteroskopien mit einem halbstarren oder flexiblen Instrument zur Entfernung von Harnleiter- oder Nierensteinen. Dabei kam es zu "gemischten Ergebnissen" im Hinblick auf die Chirurgen-Fertigkeiten.
Vorteil bei komplexen Eingriffen
"Für unser primäres Zielkriterium konnten wir einen klinisch bedeutenden Unterschied feststellen, der jedoch statistisch nicht signifikant war", sagt nun Abe. "Stratifiziert auf jede Art des Eingriffes, gab es eine höhere Kompetenz bei der Simulationsgruppe, wenn es bei Harnleiterspiegelung um schwierigere Eingriffe mit einem flexiblen Instrument ging."
Laut Abe schnitten jene Teilnehmer, die ein simulationsbasiertes Training erhalten hatten, besser ab als die andere Gruppe und erzielten bei einer Standardbewertung für jeden Eingriff bessere Werte. "Das simulationsbasierte Training führte zu höheren besseren Gesamtleistungsbewertungen als das konventionelle Training. Dabei waren weniger Eingriffe notwendig, um eine Kompetenz bei dieser schwierigen Art des Eingriffs zu erreichen. Insgesamt kam es zu weniger ernsten Komplikationen."
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