pte20220202012 in Leben

Entfernung der Eierstöcke begünstigt Demenz

Studie der Universität Kopenhagen zeigt: Oophorektomie nur bei vererbtem Krebsrisiko sinnvoll


Frau: Demenz tritt häufiger als bei Männern auf (Foto: pixabay.com, Skullman)
Frau: Demenz tritt häufiger als bei Männern auf (Foto: pixabay.com, Skullman)

Kopenhagen (pte012/02.02.2022/10:30)

Trotz des Vorteils einer Oophorektomie, also der Entfernung eines oder beider Eierstöcke, zur Verringerung des Risikos von Eierstockkrebs, ist dieses Vorgehen laut einer Studie unter der Leitung des Rigshospitalet der Universität Kopenhagen http://rigshospitalet.dk nicht ohne Risiko. Die Entfernung der Eierstöcke führt zur vorzeitigen Menopause und einem Hormonungleichgewicht, was Herzerkrankungen, Osteoporose, Depressionen und andere gesundheitliche Problemen mit sich bringen kann. Die aktuelle Studie stellt einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Demenzrisiko und der Oophorektomie her.

Daten von 25.000 Frauen im Blick

Frauen sind überproportional von Demenzleiden betroffen. Nach dem 65 Lebensjahr ist im Vergleich zu Männern das Risiko um 55 Prozent erhöht. Dieser Unterschied der Geschlechter wird durch die Tatsache, dass Frauen durchschnittlich länger leben, nicht vollständig erklärt. Östrogen wurde immer wieder als ein möglicher Mechanismus identifiziert, der für höhere Erkrankungszahlen bei Frauen verantwortlich ist. Daher wurde angenommen, dass häufige Maßnahmen, die die Sexualsteroide wie eine Oophorektomie dauerhaft verändern, einen frauenspezifischen Risikofaktor bei Demenzleiden darstellen.

Eine bilaterale Oophorektomie, die Entfernung beider Eierstöcke, wird manchmal gemeinsam mit einer Hysterektomie durchgeführt, um bei Frauen mit einem hohen ererbten Risiko einen Eierstockkrebs zu verhindern. Mehrere frühere Studien haben den Zusammenhang zwischen einer bilateralen Oophorektomie und Demenzerkrankungen untersucht. Die Ergebnisse waren jedoch widersprüchlich. Die neue Studie hat fast 25.000 Frauen umfasst. Das Ziel der Forscher war, nicht einfach nur einen prospektiven Zusammenhang zu untersuchen, sondern auch festzustellen, ob das Risiko durch das Alter zum Zeitpunkt des Eingriffes, eine Hysterektomie oder den Einsatz der Hormontherapie beeinflusst wurde.

Demenzrisiko nicht immer erhöht

Den Forschern zufolge ist eine bilaterale Oophorektomie aber nicht ein unilateraler Eingriff, der mit einem erhöhten Demenzrisiko in Zusammenhang steht. Es gelang nicht nachzuweisen, ob diese Verbindung in einem konditionalen Zusammenhang mit einer Hysterektomie oder einer Hormontherapie steht. Laut Stephanie Faubion, medizinische Direktorin der North American Menopause Society, entsprechen die Forschungsergebnisse den Schlussfolgerungen früherer Studien, die einen Zusammenhang zwischen einer Oophorektomie und Demenzleiden hergestellt haben. Eine Oophorektomie vor dem durchschnittlichen Eintreten der Menopause sollte daher nur bei Frauen mit einem vererbten Krebsrisiko durchgeführt werden. Details wurden in "Menopause" publiziert.

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