pte20251015001 in Leben

Cannabis macht Psychosen noch schlimmer

Wissenschaftler stellen bei Betroffenen starken Anstieg des Konsums nach Legalisierung fest


Cannabis: Legalisierung ist eine Gefahr für psychisch Kranke (Foto: Elsa Olofsson, pixabay.com)
Cannabis: Legalisierung ist eine Gefahr für psychisch Kranke (Foto: Elsa Olofsson, pixabay.com)

Cambridge/Boston (pte001/15.10.2025/06:00)

Bei Menschen mit diagnostizierten Psychosen verschlimmern sich die Symptome nach dem Konsum von Cannabis. Laut einer Untersuchung der Cambridge Health Alliance und der Harvard Medical School ist es bei dieser Bevölkerungsgruppe im Zuge der Legalisierung und damit Kommerzialisierung des Verkaufs für den Freizeitkonsum in vielen Ländern zu einer starken Zunahme gekommen.

Mehr Krankenhausaufenthalte

Psychisch Kranke müssen sich im Zuge des Konsums von Cannabis häufiger in Krankenhäusern behandeln lassen als diejenigen, die auf das Rauschmittel verzichten. Die schnelle Expansion der kommerziellen Cannabismärkte in den Vereinigten Staaten beispielsweise führt deshalb zu Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit für diese Gruppe.

Die Analyse der Wissenschaftler umfasst 1.856 Menschen ab 18 Jahren, die zwischen 2014 und 2022 7.465 Umfragen beantworteten. Das Durchschnittsalter betrug 36,6 Jahre. 58,2 Prozent der Umfrageteilnehmer waren weiblich und 50,2 Prozent identifizierten sich als weiß.

US-Bundesstaaten verglichen

Die Forscher haben die Daten der "Population Assessment of Tobacco and Health" aus den Jahren 2014 bis 2022 als Grundlage genommen und verglichen die Trends in den einzelnen US-Bundesstaaten, die Cannabis für den Freizeitkonsum legalisiert hatten, mit denen in Staaten, die dies nicht getan hatten. Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit sowie die Abhängigkeit von finanzieller Unterstützung durch den Staat sind dabei berücksichtigt worden.

Vor der Legalisierung zeigte sich keine signifikante Veränderung, was sich danach deutlich änderte. Der Cannabiskonsum stieg daraufhin bei Personen mit Psychosen um 9,53 Prozentpunkte. Die Autoren empfehlen deshalb den Aufdruck von Warnhinweisen auf Verpackungen, die sich vor allem an Personen mit persönlicher oder familiärer Vorgeschichte von Psychosen richten sollen. Außerdem fordern sie eine genaue Prüfung von Werbeaussagen in diesem Zusammenhang.

(Ende)
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