Gelegentliche gesunde Ernährung bringt nichts
Große EPFL-Analyse mit 1.000 Teilnehmern - Ohne Regelmäßigkeit leidet Darmgesundheit stark
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Gemüse: Nur konsequent gesunde Ernährung ist hilfreich (Foto: Daria Yakovleva, pixabay.com) |
Lausanne (pte001/14.10.2025/06:00)
Eine nur gelegentliche gesunde Ernährung nutzt kaum etwas. Zu dem Schluss kommt Marcel Salathé, Leiter des Digital Epidemiology Lab der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). "Unsere Untersuchung zeigt eindeutig, dass man sich nicht an einem Tag mit Gemüse vollstopfen und dann den Rest der Woche oder des Monats ungesund ernähren kann", sagt Salathé.
Mit KI und maschinellem Lernen
Unter Verwendung von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz (KI) hat das Team bewiesen, dass nicht nur das, was Menschen essen, eine entscheidende Rolle für die Darmgesundheit spielt, sondern auch die Regelmäßigkeit. Das beeinflusse das Darmmikrobiom, eine Gemeinschaft von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Mikroben.
Einige dieser Mikroben sind nützlich, andere können schädlich sein. Schon frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Ernährung einen Einfluss auf ebendieses Darmmikrobiom, hat. Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Ballaststoffen und Nüssen ist, steht in engem Zusammenhang mit einer erhöhten mikrobiellen Vielfalt und einer besseren Magen-Darm-Gesundheit, heißt es.
Stuhlprobe zeigt Essgewohnheiten
"Tatsächlich deutet unsere Studie darauf hin, dass der unregelmäßige Verzehr gesunder Lebensmittel viele ihrer positiven Auswirkungen auf das Darmmikrobiom zunichte macht. Dies ist ein echter Anreiz für künftige Studien, nicht nur zu untersuchen, was Menschen essen, sondern auch, wie sich ihre Essgewohnheiten im Laufe der Zeit entwickeln", unterstreicht Salathé.
Laut dem Team lässt sich die Zusammensetzung des Darmmikrobioms anhand der Ernährungsweise in bis zu 85 Prozent aller Fälle vorhersagen. Mit einer Stuhlprobe konnten maschinelle Lerntechniken die Ernährung einer Person anhand ihrer Mikrobiota vorhersagen und umgekehrt. "Solche Daten aus einer Stuhlprobe zu gewinnen, ist relativ einfach, aber die Ernährung einer Person zu verstehen, ist schwierig, da es sich um Daten handelt, die nur schwer zu erheben sind", weiß Salathé.
Genutzt worden sind detaillierte Ernährungsinformationen von etwa 1.000 Teilnehmern. Das gelang mit der EPFL-App "MyFoodRepo". Sie ermöglicht es den Nutzern, ihre Mahlzeiten in Echtzeit durch Fotos oder das Scannen von Barcodes zu protokollieren. Die KI der App analysiert dann diese Einträge auf ihren Nährstoffgehalt.
"In der Vergangenheit stützte sich die Ernährungsforschung auf Fragebögen zur Häufigkeit des Verzehrs bestimmter Lebensmittel und 24-Stunden-Ernährungsprotokolle. Man kann natürlich jemanden bitten, alles aufzuschreiben, was er isst, Aber in der Praxis gelingt das nicht. Es wird immer etwas vergessen. Heute ist die KI so gut, dass wir diese Datenerhebung in großem Maßstab durchführen konnten", erklärt Salathés Doktorand Rohan Singh.
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