Augen-Scan verrät Parkinson im Frühstadium
Neues Verfahren eröffnet Chancen für Eingriffe, die den Krankheitsverlauf abmildern
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Augen-Scan funktioniert für Früherkennung von Parkinson (Symbolbild: Paul Diaconu/Pixabay) |
Québec (pte004/05.05.2025/06:15)
Mit einem Augen-Scan lässt sich eine Erkrankung an Parkinson neuerdings erkennen, lange bevor Symptome auftreten. Das gibt Ärzten Zeit, um Maßnahmen zu ergreifen, die den Ausbruch der Krankheit verzögern und den Verlauf milder gestalten. Das Verfahren haben kanadische Forscher der Université Laval und des ihr angegliederten Institut universitaire en santé mentale (CERVO) entwickelt.
Ungewohnte Netzhaut-Reaktion
"Wenn die Symptome auftreten, ist die Krankheit bereits seit mehreren Jahren vorhanden und die betroffenen Nervenzellen befinden sich bereits in einem irreversiblen degenerativen Prozess", erklärt der leitende Forscher und Neurowissenschaftler Martin Lévesque. "Deshalb ist es wichtig, Biomarker zu finden, die Parkinson in einem frühen Stadium der Erkrankung erkennen. Eine ungewöhnliche Reaktion der Netzhaut auf Lichtreize könnte auf eine Erkrankung des Gehirns hinweisen."
Das Team nutzte die Elektroretinographie (ERG), eine Technik zur Untersuchung der elektrischen Aktivität der Netzhaut, dem lichtempfindlichen Gewebe im Augenhintergrund, als Reaktion auf Lichtreize. Ein Gerät sendet Lichtblitze oder Lichtmuster an das Auge, und Elektroden, die auf dem und um das Auge herum angebracht sind, messen die elektrischen Reaktionen verschiedener Netzhautzelltypen, um Aufschluss über deren Funktionsfähigkeit zu bekommen.
Erstmals bei Parkinson
Während die ERG bereits eingesetzt wird, um subtile Veränderungen der Netzhaut aufzudecken, die mit psychischen Störungen wie Schizophrenie, bipolarer Störung und Depression korrelieren, ist ihre Verwendung bei Parkinson noch nicht umfassend untersucht worden. In der vorliegenden Studie stellten die Forscher die Hypothese auf, dass bestimmte ERG-Beeinträchtigungen als Frühindikatoren für Parkinson dienen könnten.
Sie testeten ihre Hypothese an 20 Erwachsenen, bei denen in den letzten fünf Jahren Parkinson diagnostiziert worden war, und 20 gleichaltrigen Erwachsenen ohne diese Krankheit. "Wir haben eine Elektrode am unteren Augenlid jedes Teilnehmers angebracht und die Netzhautreaktion auf eine Reihe von Blitzen unterschiedlicher Intensität, Frequenz und Farbe aufgezeichnet", so Lévesque. "Die Ergebnisse, die wir bei Menschen mit Parkinson erhielten, wiesen deutliche Unterschiede zu denen der Kontrollgruppe auf."
Tests an Mäusen
Die Forscher testeten ihr Diagnosesystem an Mäusen, die eine mutierte Form des menschlichen Alpha-Synuclein-Proteins produzierten, das mit Parkinson in Verbindung gebracht wird. "Wir haben junge Mäuse verwendet, bei denen noch keine motorischen Anzeichen der Krankheit zu beobachten waren", sagt Lévesque. "Erneut erhielten wir unterschiedliche Reaktionen bei Parkinson-Modelltieren und gesunden Mäusen. Dies deutet darauf hin, dass die funktionellen Manifestationen von Parkinson in einem frühen Stadium der Krankheit durch eine Untersuchung der Netzhaut erkannt werden könnten."
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