pte20220531001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

CO2-Einfang jetzt in Turbogeschwindigkeit

Verfahren von Forschern der Tokyo Metropolitan University ist mindestens doppelt so schnell


Zyklus: schematische Darstellung der Abtrennung von CO2 (Bild: tmu.ac.jp)
Zyklus: schematische Darstellung der Abtrennung von CO2 (Bild: tmu.ac.jp)

Tokio (pte001/31.05.2022/06:00)

Der Klimawandel lässt sich nur noch aufhalten, wenn CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird. Das gelingt künftig mit einer neuen Technik, die Seiji Yamazoe von der Tokyo Metropolitan University http://www.tmu.ac.jp und sein Team entwickelt haben - und zwar doppelt so schnell und weitaus effektiver als mit bisher eingesetzten Methoden, so das Versprechen.

Denn das in der Luft enthaltene CO2 verwandelt sich in wässriger Lösung von Isophorondiamin (IPDA) zu 99 Prozent in feste Carbaminsäure, die auch als Carbamid- oder Aminoameisensäure bekannt ist. Diese wird von der IPDA-Lösung abgetrennt. Bei einer Temperatur von 60 Grad Celsius zerfällt der Feststoff in IPDA und CO2, das sich einfangen und in tiefen geologischen Formationen endlagern oder als chemischer Rohstoff nutzen lässt.

Abscheidetempo verlangsamt

Die Geschwindigkeit, mit der CO2 entfernt werden konnte, ist mindestens doppelt so groß wie bei bisherigen Techniken, so Yamazoe - zumindest bei Luft mit einem Anteil von 400 ppm CO2, die heute typisch ist. Bei vielen CO2-Abscheidesystemen strömt Luft durch eine Flüssigkeit, die mit dem CO2 zu einer anderen Flüssigkeit reagiert.

Im Laufe der Zeit reichert sich immer mehr von diesem Reaktionsprodukt an. Darunter leidet die Abbaugeschwindigkeit, sodass die Flüssigkeit regeneriert werden muss, ehe sie wieder voll aktiv ist. Die feste Säure stört die Aktivität von IPDA dagegen nicht, unterstreichen die japanischen Wissenschaftler.

Nur großtechnische Verfahren

Klimaforscher in aller Welt sind sich einig, dass es nicht reicht, die Emissionen an CO2 etwa durch einen Verzicht auf das Verbrennen von fossilen Rohstoffen zu reduzieren, um das Ziel, die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten, zu erreichen. Es seien aktive Bestrebungen nötig, um das schon vorhandene Klimagas abzutrennen und dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen. Bisher schafft das in großem Maßstab nur ein Verfahren von Climeworks. Die Firma hat ein schwammartiges Material entwickelt, an dem sich CO2 festklammert. Durch Wärme lässt sich das Klimagas wieder abtrennen.

(Ende)
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