pte20061113020 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Mobiles EKG hilft Herz-Kreislauf-Patienten

Handelsüblicher MDA ermöglicht vitale "Rundum-Überwachung"


(Foto: www.fit.fraunhofer.de)
(Foto: www.fit.fraunhofer.de)

Sankt Augustin (pte020/13.11.2006/13:00) In Kooperation einzelner Fraunhofer-Institute, wie dem Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) http://www.fit.fraunhofer.de , konnte ein neuartiges, mobiles Telemonitoring-System für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt werden. Neuartig hierbei ist ein Spezialhemd für Patienten, das eingewebte Sensormodule besitzt, die einem handelsüblichen MDA Vitaldaten übersenden und anschließend ausgewertet werden. Das Konzept mit Namen senSAVE soll bei Betroffenen die Selbstständigkeit erhöhen, Unterstützung im Alltag bieten und den Gesundheitszustand durch die funkvernetzten Sensoren kontrollieren.

"Eine Online-Anbindung alarmiert bei Bedarf die betreuende Servicestation, wodurch eine ,Rundum-Überwachung' sichergestellt werden soll", so Alex Deeg, FIT-Sprecher, gegenüber pressetext. Damit erhoffe man sich nicht nur eine direkte Alarmierung bei Notfällen, sondern vor allem entscheidende Schritte bei der Vorbeugung und begleitenden Diagnostizierung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Gespräch mit pressetext weist Reinhard Oppermann, Forschungsleiter am FIT, darauf hin, dass "Trockenelektroden in ein elastisches Hemd integriert wurden, was einen ausreichenden Anpressdruck der Kleidung beim Anziehen gewährleistet und die Vitaldaten ablesbar und für den Computer errechenbar macht". Bei der technischen Anordnung handelt es sich um ein 3-Kanal-EKG-Sensormodul, das in ein köperangepasstes Hemd integriert ist.

Damit soll das Ziel eines umfassenden Tragekomforts verwirklicht werden. "Vor allem günstige Langzeit-Trageeigenschaften sind bei der Entwicklung besonders unter die Lupe genommen worden", so Oppermann. Durch die Konstruktion in stark miniaturisierter Form, konnte eine Anschmiegung der EKG-Elektronik an den Körper erreicht werden, wobei bis auf den Akku die Elektronik während eines Textilwaschvorgangs im Hemd verbleiben kann. Das einfache Anlegen, Tragen und Wechseln der Sensoren sowie das Kontrollieren der Systemfunktion und die Visualisierung der Messwert- bzw. Zustandinformationen lag im Fokus des nahe am Patienten ausgerichteten senSAVE. Eine köpernahe Basisstation macht die Interaktion zum Patienten möglich, wobei sie als Empfangsknoten für die Vitaldaten von den Sensormodulen dient und parallel dazu die Daten per Funkstrecke an den senSAVE-Server übermittelt. Diese Basisstation ist das patientenbezogene Bedienelement und macht den Zugang zu Funktionen des senSAVE-Systems möglich.

Durch die speziell am Fraunhofer FIT entwickelte Software, die auf einem handelsüblichen MDA zum Einsatz kommt, werden in einfacher und übersichtlicher Art sowohl die gemessenen Vitaldaten, als auch die daraus errechneten Vitalparameter zielgruppengerecht dargestellt. Im Falle einer Über- oder Unterschreitung der variabel einstellbaren Schwellwerte wird der Patient durch ein akustisches Signal und/oder ein Vibrieren des Geräts darauf aufmerksam gemacht. Trotz angestrebter Marktreife liegt die langfristige Entwicklung in diesem Bereich laut Oppermann nicht primär in der Weiterentwicklung der Software für MDAs als Spezialgeräte. Vielmehr strebe man eine Kompatibilität der Software mit allen gängigen und bereits viel genutzten PDAs an. Der senSAVE wird erstmals vom 15. bis 18. November am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand auf der Medica 2006 http://www.messe-duesseldorf.de/medica.html in Düsseldorf präsentiert.

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