pte19990907003 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Herzschrittmacher durch die Haut "aufladen"

Solarbatterien tanken Energie durch Hautoberfläche


London/Osaka (pte) (pte003/07.09.1999/07:49) Alle fünf bis zehn Jahre eine Operation, um die Batterien des Herzschrittmachers auszutauschen - dieses Verfahren soll nach den Plänen japanischer Forscher der Universität Osaka http://www.osaka-u.ac.jp/ bald der Vergangenheit angehören, so berichtet das britische Fachmagazin New Scientist in seiner letzten Ausgabe. http://www.newscientist.com/ns/19990904/newsstory11.html Statt dessen soll ein gezielter Lichtstrahl auf die Hautoberfläche die Solarbatterien des Gerätes regelmäßig wieder aufladen.

Der erste Prototyp, entwickelt an der Universität Osaka, besteht aus einem briefmarkengroßen Herzschrittmacher und einer zwei Zentimeter großen Solarzelle. Fünf Millimeter unter die Haut einer Labormaus implantiert, bestrahlten die Wissenschaftler die Solarzelle mit einem Laserstrahl. Da die Haut sichtbares Licht absorbiert, verwandte man Laserlicht von rund 860 Nanometern Wellenlänge, wie es auch in CD-Spielern eingesetzt wird. In diesem Nah-Infrarot-Bereich ist die Haut für das Licht sozusagen transparent.

Ein Aufladen von zwei Stunden hielt die Batterie im Prototyp für 22 Stunden in Betrieb. "Zwei Stunden Laserbestrahlung am Tag ist nicht gefährlich, das sind rund 30 Prozent des Sicherheits-Grenzwertes", so Osamu Nakamura vom Forscherteam. Doch arbeite man daran, die Ladedauer zu verkürzen und den Energiebedarf des Gerätes zu verlängern. Auch für andere medizintechnische Implantate mit Batteriestromversorgung soll sich das "Lichttanken" eignen, sagen die Forscher - etwa für interne Insulinpumpen oder künstliche Innenohre.
(wsa)

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