pte20100114002 Umwelt/Energie, Technologie/Digitalisierung

Handy-Applikation hilft beim Stromsparen

Fraunhofer-Entwicklung verspricht vielseitige Verbrauchsanalyse


So viel verbraucht eine Schreibtischlampe (Foto: Fraunhofer FIT)
So viel verbraucht eine Schreibtischlampe (Foto: Fraunhofer FIT)

Sankt Augustin (pte002/14.01.2010/06:00) Forscher am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT http://www.fit.fraunhofer.de haben eine Anwendung entwickelt, die den Energieverbrauch der einzelnen Geräte im Haushalt aufzeigt und so beim Stromsparen hilft. Mit dem PC oder direkt am Handy kann der Nutzer sich damit nicht nur aktuelle Verbrauchsinformationen oder langfristige Statistiken ansehen, sondern Haushaltsgeräte oder Beleuchtung auch ein- und ausschalten. Dabei ist es möglich, ein Gerät einfach mittels der Handykamera anzuwählen.

Damit die Lösung funktioniert, erhält jedes Gerät einen sogenannten "Power-Plogg". Das ist ein spezieller Adapter, der zwischen Stecker und Steckdose kommt und per ZigBee-Funkübertragung Informationen zum aktuellen Verbrauch des jeweils angeschlossenen Geräts liefert. Das ist die Basis für ein System, das nicht zuletzt das Bwusstsein der User in Energiefragen fördern soll.

Mit dem Handy auf Stromfresser-Jagd

Der User kann die übetragenen Daten etwa am PC-Bildschirm abrufen, doch setzen die FIT-Forscher auf das Mobiltelefon für noch mehr Komfort. "Mit seinem Handy als Anzeige- und Steuergerät kann der Bewohner den Energieverbrauch seiner Geräte kontrollieren", sagt Markus Eisenhauer, der das System entwickelt. Damit kann beispielsweise der Verbrauch pro Raum aufgeschlüsselt werden. Auch wird es möglich, per Handy Geräte ein- und auszuschalten oder Lampen zu dimmen.

Wird die Handykamera auf ein Gerät gerichtet, zeigt die Lösung automatisch den momentanen Stromverbrauch. Dazu wird die aktuelle Kameraansicht mit einer Datenbank von Bildern der einzelnen Geräte verglichen, um dann Daten des richtigen Power-Plogg zu nutzen. "Der Algorithmus dafür ist extra ressourcenschonen gemacht", betont FIT-Mitarbeiter Marc Jentsch im Gespräch mit pressetext. Daher genügt für die Identifikation ein PC und sogar eine Handy-Version wurde prototypisch umgesetzt. Allerdings sei die Frage offen, was die optimale Lösung für reale Wohnumgebungen ist.

Vielseitiges Analysetool

Das System verspricht neben der Anzeige der aktuell genutzten Leistung auch vielfältige Möglichkeiten, den Energieverbrauch im Haushalt zu analysieren. Ein Beispiel dafür ist das Abspielen einer DVD entweder auf der Playstation oder auf einem herkömmlichen DVD-Player. "Die Playstation verbraucht dabei rund fünfmal so viel Energie", sagt Jentsch. Schon das Bewusstsein dieser Tatsache würde Anwendern ein großes Energiesparpotenzial aufzeigen, das den praktisch vernachlässigbaren Stromverbrauch der Power-Ploggs bei weitem aufwiegt.

Auch kann etwa der Gesamtverbrauch eines Geräts hochgerechnet auf die durchschnittliche Laufzeit während eines Jahres angezeigt werden. Das hilft, Stromfresser zu identifizieren, die wie etwa Backöfen nur fallweise eingeschaltet sind. Wenn Stromnutzung abhängig von der Tageszeit unterschiedlich viel kostet, hat der Nutzer auch die Möglichkeit Kosten zu sparen, indem er über sein Handy etwa die Waschmaschine erst unter Billigtarif laufen lässt.

(Ende)
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