Zeitarbeitsmarkt um 2,1 Prozent gewachsen - Manpower plus 20 Prozent

Aktuelle Stichtagserhebung des BMWA

Wien (pts028/17.12.2008/15:20) Die aktuelle Erhebung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit weist für den Zeitarbeitsmarkt in Österreich nur geringes Wachstum aus. Zum Stichtag 31.7.2008 waren in Österreich 68.081 Zeitarbeitskräfte aktiv im Einsatz, das sind um 2,1% oder 1.393 Personen mehr als im Jahr davor. Allerdings haben 603 von 1.761 gewerblichen Arbeitskräfteüberlassern eine Leermeldung abgegeben, was die Aussagekraft der Stichtagserhebung einschränkt.

Manpower Chef Erich Pichorner zeigt sich vom geringen Zuwachs überrascht: "Die Branche war im Hochsommer noch kaum von der Finanzkrise und ihren Auswirkungen betroffen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Wirtschaft noch unter Fachkräftemangel gelitten."

Personaldienstleister Manpower ist 2008 deutlich über dem Markt gewachsen. Erich Pichorner geht davon aus, das Jahr mit 93 Mio Eur Umsatz abzuschließen (2007: 77,5 Mio Eur, +20%,): "Bis zum Wirtschaftseinbruch waren es zeitweise sogar +40% über dem Vorjahr. Uns hilft, dass wir breit über alle Branchen und Qualifikationen aufgestellt sind. Im Angestelltenbereich, bei höher qualifizierten Arbeitern und bei den Dauerstellen läuft das Geschäft noch immer gut. Wir sind so straff organisiert, dass wir auch für 2009 zuversichtlich sind."

Historisch gesehen ist Zeitarbeit ein Barometer für die Wirtschaftsentwicklung. Gering qualifizierte Kräfte werden bereits bei frühen Krisenanzeichen abgebaut, aber auch als erste beim erneuten Anspringen des Wirtschaftsmotors nachgefragt.

Die Ergebnisse der Stichtagserhebung im Detail

Geografische Verteilung
Wie schon in früheren Jahren sind die klassischen Hochburgen der Zeitarbeit Oberösterreich (32,7%), Wien (20,7%) und die Steiermark (18,1%). Auffallend ist der Rückgang in NÖ (von 17,8% auf 10,2%), das noch im Vorjahr als Zukunftsmarkt ausgewiesen war. Kärnten hält 6,8%, die Anteile der übrigen Bundesländer liegen jeweils unter 3%.

Branchenaufteilung
Im Vorjahr haben die Sparten Industrie und Gewerbe zusammen noch 77% aller Arbeitskräfte aufgenommen, 2008 ist ihr Anteil auf 74,5% zurückgegangen. Der Handel hält 6,8%. Den stärksten absoluten Anstieg auf 5,3% verzeichnen Transport, Verkehr & Telekommunikation. Die übrigen Sektoren liegen jeweils unter 3%.

Demografische Daten
80% aller Zeitarbeitskräfte sind Männer, 20% Frauen. Der typische Zeitarbeiter ist Arbeiter und bis zu sechs Monaten in einem Unternehmen beschäftigt. Die Behaltedauer ist bei Angestellten wesentlich länger, hier werden 42% länger als 12 Monate in einem Unternehmen beschäftigt. Bei Arbeitern sind es nur 17,7%.

Überlasser
Aus der offiziellen Statistik des BMWA geht auch hervor, dass sich die Zahl der Arbeitskräfteüberlasser zum Vorjahr weiter gestiegen ist, und zwar um 9,5% auf 1.761. Bei Unternehmen mit Filialbetrieben wird hier jede Filiale einzeln mitgezählt.

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