pte20060317013 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Effizienter Rohstoffgewinn durch Hydrotherm-Verfahren

Alkalihydride verhelfen Wasserstoff-Technologie zu neuen Höhenflügen


Prototyp: Hydrotherm-Reaktor
Prototyp: Hydrotherm-Reaktor

Bad Marienberg (pte013/17.03.2006/11:16) Es klingt eigentlich wie ein Wunderwerk: Man füttert den Reaktor mit kohlenstoffhaltigem Sondermüll wie Altöl, Pappe, Teer und Kunststoff, heraus kommt zu 99,9 Prozent reiner Wasserstoff und eine kohlensäurehaltige Verbindung als Reststoff. Das Verfahren heißt Hydrotherm http://www.hydrotherm-process.net und wurde von Friedrich Suppan entwickelt. Das Geheimnis daran sind die Alkalihydride, die der Wasserstoff-Technologie zu neuen Höhenflügen verhelfen sollen. Ziel ist es, den wirtschaftlichen Ertrag auf das Vierfache zu steigern, ohne mehr Rohstoffe zu verbrauchen.

"Diese Frage der Effizienz wird zunächst belächelt und immer dann verneint, wenn man auf einer konventionellen Denkweise verharrt und in Industrie und Wirtschaft mit herkömmlichen Verfahren den globalen Herausforderungen zu begegnen gedenkt", erklärt Wolfgang Kraft, Leiter des Instituts für creatives Innovationsmanagement und Unternehmensstrategie (ICI) im pressetext-Interview. Das Hydrotherm-Verfahren gehöre zu einer Gruppe intelligenter Technologien, die in der Lage sind, dem Postulat des Faktor-4-Anstiegs der Öko-Effizienz nahe zu kommen, so Kraft. "Ursprünglich suchte Suppan nach einer Möglichkeit, Sondermüll und industrielle Rückstände effizient zu entsorgen." Beim so genannten Waschmaschinen-Effekt wird der Sondermüll wie etwa Altöl, Stroh, Rapskuchen, Sägemehl, Pappe, Teer, Altreifen, Bitumen oder Polyethylen mit 600 - 900 Grad Celsius zersetzt. Dabei entstehen neben Wasserstoff Alkalihydride und Carbonate. "Die in diesem System entstehenden Gase - Wasserstoff und flüchtige Alkalihydride - werden zur Gewinnung kostspieliger Metalle verwendet", erklärt Kraft.

"Das Hydrotherm-Verfahren ist indes auch in der Lage Trinkwasser, Biomasse, Algenkulturen, Düngemittel, Grundstoffe für die Pharmazeutische und Chemische Industrie zu gewinnen", erklärt Kraft. "Und all diese Grundstoffe sogar zu dramatisch günstigen Produktionskosten." Aus den Rückständen, die bei der Gewinnung von Metallen entstehen, lassen sich mit geringem Aufwand Baustoffe produzieren. "Mit Hilfe eines Kilogramms Methan, das derzeit auf den Erdölfeldern weltweit abgefackelt wird, können 12 Kilogramm Kupfer, 2,8 Kilowattstunden elektrische Energie und 1,125 Kilogramm reines Trinkwasser gewonnen werden. Die Nutzung von Ölschlämmen erweitert die skizzierte Möglichkeit um ein Vielfaches."

"Das Charakteristikum des Hydrotherm-Verfahrens, die Alkalihydride, wird der Wasserstoff-Technologie neue Impulse verleihen und beim Verkauf von Wasserstoff verbrauchenden Fahrzeugen den entscheidenden Aufschwung erzeugen, da der neue kostengünstig produzierte und verkaufte Treibstoff mittelfristig ebenso selbstverständlich wie Benzin getankt werden und zudem wesentlich effizienter genutzt werden kann", zeigt sich Kraft überzeugt. "Mittels eines anderen, weiteren, wissenschaftlich begutachteten, erprobten und patentierten Öko-Therm-Verfahrens lässt sich aus chlorierten Wasserstoffen reines Silizium-Tetrachlorid und in einem weiteren Arbeitsschritt auch kostengünstig Silizium sowie Titan herstellen." Die Möglichkeiten, deren Aufzählung noch erweitert werden können, führen zum Ergebnis, dass die Steigerung der Öko-Effizienz um den Faktor-4 jederzeit erreichbar sei.

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