pte20220516003 Sport/Events, Medizin/Wellness

Zu viel Training schlägt Sportlern aufs Gemüt

Überwachungssystem soll für optimale Auslastung des Körpers sorgen, ohne ihn zu schädigen


Hobby-Radrennfahrer beim Training: Die Mischung ist entscheidend (Foto: Jose Gomez, pixabay.com)
Hobby-Radrennfahrer beim Training: Die Mischung ist entscheidend (Foto: Jose Gomez, pixabay.com)

Barcelona (pte003/16.05.2022/06:10)

Übermäßiges Training von Profi- und Amateursportlern drückt die Stimmung. Diesen ungewöhnlichen Zusammenhang haben Forscher der Universitat Autònoma de Barcelona http://uab.cat bei Tests mit Radrennfahrern gefunden. Sie wollten wissen, welche Auswirkungen die Trainingsintensität in Bezug auf Stimmungszustände hat und wie groß die Fähigkeit der Sportler ist, sich an höhere Trainingsbelastungen anzupassen. Als Beurteilungskriterium diente die Herzfrequenzvariabilität (HRV), das ist die - normalerweise natürliche - Variation der Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen.

Fünf Hobby-Fahrer im Test

Die Forscher haben sechs Wochen lang die Eindrücke von fünf Hobby-Radrennfahrern nach den jeweiligen Trainingseinheiten ausgewertet. Vor allem beantworteten sie die Frage, wie sie die körperliche Anstrengung ihres Trainings wahrgenommen hatten. Am nächsten Morgen maßen sie deren HRV und zeichneten ihren Stimmungszustand auf.

Eine Veränderung der Stimmung und/oder der HRV bei Sportlern am Tag nach dem Training dient demnach als Indikator für die Trainingsintensität, aus der sich schließen lässt, ob das Training für den körperlichen Zustand des Athleten ausreichend oder zu intensiv war. Die Forscher fanden heraus, dass die Stimmung der Sportler am Tag nach dem Training umso schlechter war, je intensiver sie gearbeitet hatten. Gleichzeitig registrierten sie eine niedrigere HRV.

Sportler besser schützen

"Ziel der Untersuchung war es, die Beziehung zwischen drei Aspekten zu untersuchen: Training, Herzfrequenzvariabilität und Stimmung", so die Psychologin Carla Alfonso. "Wir wollten herausfinden, wann sich ein Athlet ausruhen muss, weil er seine Grenze erreicht hat, und wann ein Athlet intensiver trainieren kann, weil sein Körper bereit ist, die Trainingsbelastung aufzunehmen."

Die erzielten Ergebnisse seien ein erster Schritt zur Etablierung eines Überwachungssystems, das neben dem Stimmungszustand und der Herzfrequenzvariabilität des Athleten sowohl interne als auch externe Trainingsbelastungen berücksichtigt. Das solle ihm zu helfen sein Training zu optimieren und Verletzungen vorzubeugen, die mit übermäßiger Anstrengung einhergehen könnten, so der Sportpsychologe Lluís Capdevila abschließend.

(Ende)
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