pts20090120016 Bildung/Karriere, Umwelt/Energie

Weinbau: Vordenker Nicolas Joly in Österreich

Großer Andrang zu Biodynamie-Seminar bei Meinklang


Pamhagen (pts016/20.01.2009/10:30) Vorbei sind die Zeiten, als die Vertreter der biodynamischen Landwirtschaft für Spinner gehalten wurden. Seit einige der renommiertesten Winzer weltweit - auch in Österreich - ihre Betriebe umgestellt haben, schließen sich immer mehr Weinbauern der naturbelassenen Revolution an. Ihr charismatischster und mittlerweile weltberühmter Vordenker Nicolas Joly vom Weingut "La Coulée de Serrant" an der Loire kommt nun auf Einladung des Demeter Weinguts Meinklang zum ersten Mal nach Österreich.

Wer den brillanten Redner Joly kennt, weiß, wie leidenschaftlich er gegen künstliche Hilfsmittel und chemische Präparate in Weinbau und Kellertechnik wettert und mit wie viel Überzeugungskraft er neue Wege der Weinbereitung aufzeigt. Meinklang-Winzerpaar Angela und Werner Michlits sind stolz, Joly als Vortragenden gewonnen zu haben "Biodynamischer Weinbau stellt eine große Chance für Österreichs Winzer dar, den unverfälschten Eigencharakter heimischer Weine zu stärken. Jolys Seminar wird die Begeisterung für Biodynamik weiter schüren", sind sie sich sicher. "Dieser Enthusiasmus soll durch solide Aus- und Weiterbildung gestützt werden."

Über Joly:
1980 hat Nicolas Joly begonnen, sein berühmtes Weingut Coulée de Serrant biologisch-dynamisch zu bewirtschaften, seine Weine zählen heute zu den besten Frankreichs. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. In seinen Seminaren zeigt Joly, wie seine AOC-Weine durch die biodynamische Wirtschaftsweise ihren ursprünglichen Geschmack wiedergewonnen haben. "Die Qualität eines Weines besteht wie Musik aus drei Komponenten", erklärt Joly: "Zuerst das Instrument, also der Weingarten. Dann der Musiker, also der Winzer. Und zuletzt die Akustik im Weinbau, die Resonanz - die Verbindung mit den archetypischen Kräften des Weinstocks und des Weingartens. Im biodynamischen Weinbau wird diese Resonanz immens verstärkt."

Über Meinklang:
Die Familie Michlits von Meinklang hat den biodynamischen Weinbau in Österreich salonfähig gemacht und ist bekannt für ihre innovativen Ideen. So baut sie etwa ihren Konkret St. Laurent in riesigen Beton-Eiern aus, verzichtet im Grauburgunder-Weingarten auf den Rebschnitt und erzielt so eine sensationelle Qualität für ihren "Graupert". Zur Versorgung der Weingärten mit eigenem, hochwertigem Hof-Dünger holte die Familie eigens eine 400-köpfige Angusrinderherde mit ins Team. Mit Initiativen wie dem Nicolas-Joly-Seminar will Meinklang immer mehr österreichische Winzer für die Kunst der biodynamischen Anbaumethoden begeistern.

Seminar "Die Renaissance der Appellation"
http://www.coulee-de-serrant.com , http://www.meinklang.at

Rückfragen: F.J. PURKARTHOFER PR, Franz-Jakob Purkarthofer, M: +43/664/4121491, info@purkarthofer-pr.at

Fotos: http://www.meinklang.at/de/news/index.html

Anhang: Joly zu Kernthemen

Stichwort Klonselektion:
"Heißt Winzer sein etwa den Weg des geringsten Widerstandes wählen? Ein Weinberg ist fast wie der Klassenraum einer Schule; in ihm sitzen der Faule, der Träumer, der Fleißige, der Intelligente und der Clown beisammen. Sie alle bilden eine Schulklasse, und alle Klassen gemeinsam repräsentieren die "Geisteshaltung" der Schule. Ist es mit den Reben nicht ähnlich?"

Stichwort Herbizide:
"Das Drama begann mit der Einführung der Herbizide, einem Wundermittel, das die Bodenbearbeitung fortan überflüssig machen sollte. Zu Beginn der 60er Jahre hielt es seinen Einzug in die Weinberge. Die älteren Winzer wurden das Gefühl nicht los, dass die Sache einen Pferdefuß haben muss. (...) Im gleichen Umfang, wie man dazu überging, Herbizide einzusetzen, starben die lebendigen Organismen des Bodens ab..."

Stichwort Krankheit:
"Was man in allen Landwirtschaftsschulen in goldenen Buchstaben auf die Tafel schreiben sollte: Krankheiten gibt es in der Pflanzenwelt nicht, sie sind nur eine Konsequenz von unzureichenden Lebenskräften... Eine Krankheit kann häufig als etwas Gutes am falschen Platz gesehen werden... In den meisten Fällen resultieren Krankheiten aus falschen landwirtschaftlichen Eingriffen... Die materialistische Konzeption von Biologie wäre, keine Spur von Krankheit zu haben; die lebendige Konzeption ist es, sie alle, jedoch in sehr geringer Dosierung zu haben."

Stichwort Zukunft:
"Kein Zweifel, wenn sich diese materialistische Sichtweise nicht ändert, werden wir in Zukunft mehr und mehr Symptome von schlimmer Unordnung sehen - in der einen oder in einer anderen Form - da jeder Eingriff die Defizienz der Lebenskräfte verstärkt."

Stichwort Kellertechnik:
"Die Mittel der Kellertechnik, so mächtig sie auch sein mögen, dienen nichts anderem, als dazu, die Lücken einer mangelhaften Landwirtschaft zu schließen."

(Ende)
Aussender: F.J. PURKARTHOFER PR
Ansprechpartner: Mag. Franz-Jakob Purkarthofer
Tel.: +43/664/4121491
E-Mail: info@purkarthofer-pr.at
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