pts20220603005 Politik/Recht, Bildung/Karriere

Toleranzpreis für Politologin Sieglinde Rosenberger

Stadt Villach und Denk.Raum.Fresach zeichnen Wiener Integrationsforscherin aus


Fresach/Villach (pts005/03.06.2022/08:00)

Die Wiener Politikwissenschafterin und Integrationsforscherin Sieglinde Rosenberger (65) wurde Donnerstagabend in Fresach mit dem Europäischen Toleranzpreis für Demokratie und Menschenrechte der Stadt Villach ausgezeichnet. Rosenberger habe Generationen von Studierenden für politische Partizipation, Diversität und Inklusion sensibilisiert, so die Begründung der Jury. http://www.fresach.org

Sieglinde Rosenberger forscht und lehrt an der Universität Wien zu österreichischer und europäischer Demokratiepolitik mit Schwerpunkt Migration und Integration. Sie engagiert sich u.a. für humanitäre Aufnahmeprogramme und reguläre Wege der Zuwanderung aufgrund von internationalem Schutz. Außerdem ist sie Sprecherin des Forschungszentrums "Religion and Transformation" und seit 2018 Mitglied im Sachverständigenrat für Integration und Migration in Berlin.

Die Begründung der Jury im Wortlaut

Immer dann, wenn es um die Integration von benachteiligten Gruppen geht, um die Rechte von Frauen und um neue Formen der politischen Partizipation, zählt eine unaufgeregte Stimme. Gerade dann, wenn es um die Abwehr illiberaler Tendenzen und den Kampf um soziale Gleichheit geht, braucht es Besonnenheit im Ton, aber Unnachgiebigkeit im Tun. Beharrlichkeit und Ausdauer sind jene Eigenschaften, die das Wirken von Sieglinde Rosenberger auszeichnen.

Sieglinde Rosenberger hat ihr gesamtes Berufsleben und ihre wissenschaftliche Karriere in den Dienst der Frauenpolitik, Gleichbehandlung und Geschlechter-gleichheit gestellt. Die öffentliche Diskussion brennender Sozialfragen, der Umgang mit Zugewanderten, die Integration und Teilhabe benachteiligter Gruppen in der Gesellschaft, aber auch ein faires Asylwesen und die Weiterentwicklung von Demokratie und Menschenrechten waren und sind seit mehr als drei Jahrzehnten ihre zentralen Forschungsschwerpunkte.

Sieglinde Rosenberger kann ihre Leidenschaft für Demokratiebildung aber auch weitervermitteln. Viele junge Menschen in Ausbildung, eine ganze Generation von Studierenden und Lehrenden hat von ihrem Know-how und ihrem wissenschaftlichen Fundus profitiert. Sie erhält den Europäischen Toleranzpreis 2022 für Demokratie und Menschenrechte der Stadt Villach, weil sie es versteht, junge Menschen für den demokratischen Diskurs, für Toleranz und Verständigung zu begeistern.

Demokratischer Diskurs unerlässlich

Für die heurige Preisträgerin ist der nachhaltige und anhaltende Diskurs um Grund- und Freiheitsrechte eine Voraussetzung zur Verteidigung der Demokratie und universellen Menschenrechte. "Kampf, Streit und Auseinandersetzung lohnen sich dafür", sagte sie einmal in einem Radio-Interview. Sieglinde Rosenberger war u.a. Mit-Initiatorin des Sozialstaatsvolksbegehrens 2002 und unterstützt die Initiative SOS Mitmensch.

Die gebürtige Oberösterreicherin studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. 1989 promovierte sie als Universitätsassistentin zu "Frauenfragen und Geschlechterfragen". Ein Schrödinger-Stipendium an der San Diego State University in den USA diente der Vertiefung ihrer Studien. 1995 habilitierte sie sich mit dem Thema "Geichheit und Diffferenzen", 1998 wurde sie als Professorin an die Universität Wien berufen.

Von 2003 bis 2004 war sie Schumpeter Fellow an der Harvard University, von 2004 bis 2007 Leiterin des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Wien, danach Gastprofessorin am European University Insitute Florenz und an der chinesischen Universität für Politikwissenschaft und Recht in Peking. 2005 erhielt sie den Wiener Frauenpreis, 2013 den Käthe Leichter Preis und 2013 den Wissenschaftspreis des österreichischen Parlaments. 2018 erhielt sie den Wiener Staatspreis, das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".

Fotos vom PEN-Forum in Fresach: https://fotodienst.pressetext.com

Videobeitrag auf YouTube: https://youtu.be/MnC3ONechiA

Über die Toleranzgespräche
Die Europäischen Toleranzgespräche finden seit 2015 alljährlich zu Pfingsten statt und behandeln gesellschaftliche Entwicklungen und politische Bildung rund um Fragen der sozialen Integration, Demokratie und Menschenrechte sowie Zivilgesellschaft und Religion. Die Gespräche haben ihren Ursprung in den Fresacher Schriftstellertagungen, die in den 1970er und 1980er Jahren - bis zur Wende in Osteuropa - stattfanden. http://www.fresach.org

DENK.RAUM.FRESACH
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Die Partner der Europäischen Toleranzgespräche
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