pte20251120003 in Business

Superreiche um 2,2 Bio. Dollar vermögender

Laut Oxfam würde Wachstum von 2024 für Bekämpfung der Armut weltweit mehr als ausreichen


Oxfam: Demonstration für höhere Steuern für Superreiche (Foto: Mike Auerbach, oxfam.de)
Oxfam: Demonstration für höhere Steuern für Superreiche (Foto: Mike Auerbach, oxfam.de)

Oxford (pte003/20.11.2025/06:10)

Das Vermögen der Milliardäre in den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern der Welt (G20) ist 2024 um 2,2 Bio. Dollar gestiegen, zeigt eine Analyse der Entwicklungsorganisation Oxfam. Anlässlich des bevorstehenden G20-Gipfels in Südafrika fordert Oxfam die Staats- und Regierungschefs auf, sich für die Einrichtung eines internationalen Gremiums gegen Ungleichheit einzusetzen, die Besteuerung von Superreichen voranzutreiben und Kürzungen in der Entwicklungshilfe aufzuheben.

"Notstand der Ungleichheit"

Die Zugewinne der Milliardäre überstiegen die jährlichen Kosten zur Bekämpfung der Armut von 3,8 Mrd. Menschen, deren Einkommen unterhalb der von der Weltbank festgelegten "erweiterten Armutsgrenze" von 6,85 Dollar pro Tag liegt. Ein G20-Sonderausschuss unabhängiger Experten für globale Ungleichheit unter der Leitung des 82-jährigen Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz spricht von einem "Notstand der Ungleichheit".

Oxfam begrüßt indes die Empfehlung des Ausschusses, ein neues internationales Gremium zur weltweiten Bekämpfung von Ungleichheit einzurichten, das eine ähnliche Rolle wie der Weltklimarat in Bezug auf die Klimakrise spielen soll. G20 sollte die auf dem letztjährigen Gipfel in Brasilien gestartete Initiative für eine globale Agenda zur wirksamen Besteuerung Superreicher konsequent in die Tat umsetzen, so Tobias Hauschild, Bereichsleiter Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland.

Mehr tun für gerechte Welt

"Es ist absolut inakzeptabel, dass Superreiche noch immer nicht angemessen besteuert werden, während gleichzeitig immer mehr Regierungen die Entwicklungszusammenarbeit zusammenstreichen und sich so aus ihrer internationalen Verantwortung stehlen", begründet der Experte die Umsetzung entsprechender Gegenmaßnahmen.

Weltweit füge die wachsende Ungleichheit der Menschheit schweren Schaden zu, treibe Millionen in wirtschaftliche Not und befeuere zugleich politische Spaltung und den Niedergang der Demokratien. Mit den Kürzungen im Entwicklungsetat im Bundeshaushalt 2026 sende auch die deutsche Bundesregierung ein fatales Signal an die ärmsten Länder der Welt. Wer bei globaler Solidarität spare, gefährde langfristig Stabilität und Gerechtigkeit.

(Ende)
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