pte20210914012 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Südkorea: 177 Mio. Dollar Strafe für Google

Anti-Fragmentierungsvereinbarung erschwert Wettbewerb - Zweite Schlappe in wenigen Tagen


Android: Geldstrafe wegen Wettbewerbsverzerrung (Foto: pixabay.com, dassel)
Android: Geldstrafe wegen Wettbewerbsverzerrung (Foto: pixabay.com, dassel)

Seoul (pte012/14.09.2021/11:30)

Die Korea Fair Trade Commission https://www.ftc.go.kr/eng/index.do (KFTC, südkoreanische Kartellbehörde) hat gegen Google eine Geldstrafe in Höhe von 177 Millionen US-Dollar verhängt. Sie beschuldigt den Technologieriesen, seine marktbeherrschende Stellung zu nutzen, um die Entwicklung von Android-Rivalen zu behindern. Android ist von Google entwickelt worden und das meistgenutzte Betriebssystem für Smartphones. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap News https://en.yna.co.kr/ berichtet, KFTC habe entschieden, dass die Anti-Fragmentierungsvereinbarung, die Google von Smartphone-Herstellern wie den südkoreanischen Unternehmen Samsung und LG verlangt, den Wettbewerb erschwert. Diese Vereinbarung hindert Gerätehersteller daran, individuell modifizierte Versionen des Android-Betriebssystems, bekannt als „Android Forks", auf ihren Handys zu installieren.

[b]Untersuchung der Google-Machenschaften begann 2016[/b]

Yonhap News sagt, dass die Kartellbehörde seit 2016 untersucht, ob die Vereinbarung den Wettbewerb erstickt. Neben der Verhängung der Geldstrafe gegen Google hat die Kommission dem Unternehmen auch verboten, die Hersteller zu zwingen, Anti-Fragmentierungsvereinbarungen zu unterzeichnen und bestehende zu ändern.

[b]Lukratives Geschäft von Google und Apple gestoppt[/b]

Für Google ist die Geldstrafe der zweite Rückschlag innerhalb kürzester Zeit. Erst am Montag war in Südkorea ein Gesetz in Kraft getreten, das sich gegen die Dominanz von Google und Apple im App-Sektor richtet. Die beiden Store-Betreiber dürfen den Entwicklern von Apps bestimmte Zahlungssysteme nicht mehr vorschreiben. Apple und Google verlieren damit die Kontrolle über ein lukratives Geschäft. Bislang kassieren die beiden Tech-Konzerne bis zu 30 Prozent des erzielten Umsatzes der Entwickler. Dagegen klagen in den USA bereits Unternehmen wie der Spieleanbieter Epic Games. 

[b]Google geht in die Berufung[/b]

In einer Erklärung, die Google an die amerikanischen Agenturen für Wirtschaftsnachrichten Bloomberg https://www.bloomberg.com und CNBC https://www.cnbc.com schickte, argumentiert der Technologieriese, dass Android und sein Kompatibilitätsprogramm Innovationen beschleunigt und die Benutzererfahrung verbessert haben, was den Smartphone-Hersteller in aller Welt zugutekomme. Die Entscheidung des KFTC ignoriere diese Vorteile, von denen auch die Verbraucher profitierten. Google beabsichtige, gegen die Entscheidung des KFTC Berufung einzulegen.

(Ende)
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