Selen lässt Reis umweltfreundlicher wachsen
Experimente von UMass und Jiangnan Universität zeigen: Nährwert steigt und Emissionen sinken
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Reisanbau: belastet die Unwelt bald weniger (Foto: chiến nguyễn bá, pixabay.com) |
Amherst/Wuxi (pte001/25.09.2025/06:00)
Mit dem Spurenelement Selen, das für Pflanzen, Tiere und Menschen extrem wichtig ist, lässt sich der Düngerbedarf beim Anbau von Reis drastisch reduzieren, ohne den Ertrag zu schmälern. Gleichzeitig nimmt der Nährstoffgehalt in den Körnern zu und die Umwelt wird weniger geschädigt. Das haben Forscher der University of Massachusetts Amherst (UMass) und der Jiangnan Universität herausgefunden.
Zweite grüne Revolution
"Die grüne Revolution hat die landwirtschaftliche Produktion Mitte des vergangenen Jahrhunderts massiv gesteigert. Aber diese Revolution verliert an Schwung. Wir mussten einen neuen Weg finden", so Baoshan Xing von der UMass. Die Revolution löste synthetische stickstoffreiche Düngemittel aus, mit denen hohe Ernteerträge erzielt werden konnten. Aber ihre Herstellung ist teuer, sie verursachen bei der Herstellung enorme Mengen an CO2.
Und der Großteil des Düngers wird ausgewaschen. Denn die meisten Nutzpflanzen verwerten nur 40 bis 60 Prozent des ausgebrachten Stickstoffdüngers, bei Reis sind es sogar nur 30 Prozent. Der größte Teil wird also in Flüsse, Seen und Meere gespült. Das führt dort zu übermäßigem Pflanzwachstum und Sauerstoffmangel, der das Todesurteil für Meerestiere sein kann.
Reispflanzen profitieren
Unverbrauchter Stickstoffdünger interagiert, bevor er ausgewaschen wird, zudem mit Bodenmikroben, was zum Anstieg der Mengen an Methan, Ammoniak und Lachgas führt - allesamt Stoffe, die zur globalen Erwärmung beitragen. "Wir haben eine Drohne eingesetzt, um ein Reisfeld mit einer Suspension aus nanometergroßen Selenpartikeln zu besprühen. Durch diesen Direktkontakt kann die Reispflanze das Selen viel effizienter aufnehmen", sagt Zhenyu Wang von der Jiangnan Universität.
Selen stimuliert die Photosynthese der Pflanze, sodass sie um mehr als 40 Prozent zunimmt. Eine erhöhte Photosynthese bedeutet, dass die Pflanze mehr CO2 aufnimmt, das sie dann in Kohlenhydrate umwandelt. Diese Kohlenhydrate fließen in die Wurzeln der Pflanze, wodurch diese stärker wachsen. Größere, gesündere Wurzeln setzen verstärkt organische Verbindungen frei, die nützliche Mikroben im Boden vermehren.
Diese arbeiten symbiotisch mit den Reiswurzeln zusammen, sodass diese mehr Stickstoff aufnimmt. So werden mehr als 48 statt 30 Prozent des ausgebrachten Stickstoffdüngers verwertet. Gleichzeitig sinkt die Freisetzung von Lachgas und Ammoniak in die Atmosphäre um 19 bis 46 Prozent. Die Folgen sind wegen der großen Mengen, die produziert werden - über 500 Mio. Tonnen pro Jahr - dramatisch. Denn Reis ist weltweit das Hauptnahrungsmittel für 3,5 Mrd. Menschen.
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