pte20250929002 in Leben

Schleimprotein vereitelt Salmonellen-Infektion

MIT-Wissenschaftler haben Muzine identifiziert, die Durchfallerkrankungen vorbeugen können


Ein im Schleim gefangener Erreger: Zukunft gegen Durchfallerkrankungen (Illustration: mit.edu)
Ein im Schleim gefangener Erreger: Zukunft gegen Durchfallerkrankungen (Illustration: mit.edu)

Cambridge (pte002/29.09.2025/06:05)

Schleim schützt Organe von Mensch und Tier vor dem Austrocknen, kapselt Fremdkörper ein und enthält Muzine genannte Proteine, die Infektionen effektiv bekämpfen. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben nun Muzine identifiziert, die vor Salmonellen und anderen Bakterien schützen, die Durchfall verursachen. Sie hoffen, dass dieses Wissen ihnen hilft, neuartige Medikamente gegen diese lästige, zuweilen auch gefährliche Erkrankung zu entwickeln.

Globales Gesundheitsproblem

Muzine sind flaschenbürstenförmige Polymere aus komplexen Zuckermolekülen, sogenannten Glykanen, die an ein Peptidgerüst gebunden sind. Das neu entdeckte Muzin "MUC2" schaltet Gene aus, die Salmonellen nutzen, um in Wirtszellen einzudringen und diese zu infizieren. "Durch die Modifizierung dieses Muzins aus dem natürlichen angeborenen Immunsystem hoffen wir, Strategien entwickeln zu können, um Durchfall vorzubeugen", sagt MIT-Expertin Katharina Ribbeck.

Der Ansatz könnte eine kostengünstige Lösung für ein globales Gesundheitsproblem bieten, das Milliarden an Produktivitätsverlusten und Gesundheitskosten verursache. Um Wirtszellen zu infizieren, müssen Salmonellen Proteine produzieren, die ihnen dabei helfen, nadelartige Komplexe zu bilden, die Krankheitserreger in Körperzellen befördern. MUC2 verhindert die Bildung der Nadeln. Das klappt aber nur, wenn das Protein an einem Peptidgerüst befestigt ist, wie es im Schleim der Fall ist.

Synthetische Muzine beugen vor

Eine Möglichkeit, synthetische Muzine einzusetzen, könnte darin bestehen, sie Elektrolyten beizufügen, die in Wasser gelöst werden und zur Behandlung von Dehydrierung aufgrund von Durchfall und anderen Magen-Darm-Erkrankungen verwendet werden. Diese ließen sich auch in Kautabletten einarbeiten, die vor Reisen in Gebiete eingenommen werden könnten, in denen Salmonellen und andere Durchfallerkrankungen häufig vorkommen, heißt es.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|